Notruf für die Seele

Wer dringend Hilfe braucht, wählt den Notruf 110. Aber wen rufen Polizistinnen und Polizisten, wenn sie Hilfe brauchen? Das kann sein, wenn nach einem Einsatz, wie zum Beispiel bei Häuslicher Gewalt, einer gefährlichen Situation oder nach einem schweren Verkehrsunfall Erlebtes nicht aus dem Kopf geht. Für solche Fälle wird eine auf polizeiliche Aufgaben zugeschnittene, professionelle, seelsorgliche Begleitung angeboten. Vom Erzbistum Berlin ist seit zwei Jahren als Polizeiseelsorger Pastoralreferent Frank-Peter-Bitter damit betraut.

Im Beirat der katholischen Polizeiseelsorge, der sich am 13. Oktober dieses Jahres gründete, steht ihm nun ein ehrenamtliches Team von Berliner Polizistinnen und Polizisten zur Seite. Seelsorge in diesem Bereich trägt sich besonders aus den Erfahrungen von Polizistinnen und Polizisten. Das Team setzt sich aus Angehörigen klassischer Polizeibereiche, der Polizeiakademie sowie aus ranghohen Führungskräften zusammen. Die Einrichtung eines Beirates ist im weitesten Sinne vergleichbar mit einem Pfarrgemeinderat. Die Mitwirkung im Beirat ist frei von konfessionellen Vorgaben.

Beleuchtet wurden in der ersten Sitzung, nach einem Kennenlernen, die typischen Spannungsfelder für die Einsatzkräfte. Besonders wurden die aktuellen gesellschaftlichen Diskussionen und Vorhaltungen thematisiert. Zukünftig wollen die Mitwirkenden des Gremiums erst einmal ihre Themenfelder und Projekte zur Unterstützung der Polizeiseelsorge abstecken. Der Beirat wird sich quartalsweise ganz zentral im Erzbischöflichen Ordinariat treffen.