Renovabis hilft in der Ukraine

Wir sind in diesen Tagen und Wochen alle geprägt von der Corona-Krise. Ich denke dabei nicht nur an die Sorgen der Kranken, an die Arbeit der Pflegenden und der Ärzte, sondern auch an die wirtschaftlichen Konsequenzen, die uns alle beschäftigen. Nicht nur hier in Deutschland, sondern auch in Europa und weltweit.

Über Europa gab es in der zurückliegenden Zeit wenig Euphorisches zu berichten. Aber gerade jetzt in der Krise ist es wichtig, dass wir auch in Europa mehr zusammenhalten.
Als Beispiel möchte ich die Ukraine nennen, ein Land, das immer noch in einer gewaltigen kämpferischen Auseinandersetzung steht. Wie viel Not hat die Bevölkerung dort zu tragen!
14 000 Menschen haben ihr Leben gelassen im Krieg mit dem Nachbarn Russland. Mehr als drei Millionen sind heute noch immer abhängig von materieller Unterstützung von außen, um zu überleben. Derzeit sind 250 000 Arbeitsmigranten auf dem Rückweg in die Heimat, weil sie in ihren Ländern, wo sie Arbeit hatten, nicht mehr bleiben können. Not über Not!

Die katholische Kirche fühlt sich mit dem ukrainischen Volk besonders verbunden. Unsere Hilfsorganisation Renovabis hat deshalb die Aufmerksamkeit ihrer jährlichen Sammelaktion auf dieses Land im Osten Europas gelenkt. In meinen Reisen in die Ukraine habe ich erleben dürfen, wie dankbar die Menschen dort für diese Verbindung sind und wie nötig die Unterstützung aus dem reicheren Westen ist. Wir helfen dort zum Beispiel in Kinderheimen, Schulen und Sozialzentren.

Am kommenden Sonntag, am Pfingstfest, feiern wir Gottes schöpferischen Geist. Er schenkt uns und der ganzen Welt alles Leben. Auch wenn manche es nicht spüren oder nicht für möglich halten: „Ohne sein belebend Wehen, nichts im Menschen kann bestehen“. Deshalb lobten die Menschen in Jerusalem Gottes kreativen Geist in ihren vielen Sprachen. So entstand eine große Verbundenheit zwischen den Menschen und Völkern. Jeder konnte den anderen in dessen Sprache verstehen. Renovabis, die kirchliche Solidaritätsaktion für die Menschen in Mittel- und Osteuropa, ist trotz der Schwierigkeiten der gegenwärtigen Coronakrise entschlossen, die Menschen in der Ukraine nicht allein zu lassen.

Ich wünsche Ihnen ein erholsames Wochenende und einen segensreichen Sonntag.