„Für mich soll's rote Rosen regnen / Mir sollten sämtliche Wunder begegnen / Das Glück sollte sich sanft verhalten / Es soll mein Schicksal mit Liebe verwalten“. Hildegard Knef selbst zufolge hat sie dieses, ihr wohl berühmtestes Lied in „einem Moment absoluten Größenwahns geschrieben“. Für sich selbst, egoistisch und fordernd, soll’s die roten Rosen regnen. Hildegard Knef wollte nicht auf den Rosenkavalier warten, der ihr Rosen überreicht, ihre Selbstsicherheit, dass sie jeder Rose wert sei, provoziert und beeindruckt gleichermaßen. Als Hildegard Knef das Lied 1968 zum ersten Mal gesungen hat, musste sie für so viel Selbstbewusstsein auch jede Menge Widerspruch und Empörung in Kauf nehmen.
In der christlichen Tradition wird Maria, die Mutter Jesu, auch im Bild einer Rose verehrt. Rosen stehen zeichenhaft für das Leben und die Liebe. Beides gibt es auf Erden – wie die Rosen – nur mit Dornen. Für Maria war Jesus das Leben und die Liebe für alle Menschen, auch in dornenreichen Lebensaugenblicken. Für ihn hat sie gelebt, zu ihm gestanden auch in schweren Augenblicken, wo sie ihn und seine Worte nicht verstand, bis hin zu seiner Kreuzigung und seiner Auferstehung. Gerade in dieser ihrer Verlässlichkeit wurde sie für viele Menschen selbst zu einer Rose. Sie ließ den Himmel für viele erfahrbar werden, sie ließ für viele die Rosen regnen.
Wenn wir morgen das Fest Mariä Himmelfahrt feiern, feiern wir, dass Maria ganz bei Jesus im Himmel lebt. Ich wünsche Ihnen, dass Maria von dort für Sie rote Rosen regnen lässt, vielleicht in einer schwierigen Lebenssituation, in der Sie stehen. Ich wünsche Ihnen, dass Jesus Ihnen gerade dann nahe ist, und Maria für Sie eine Rose, die auch Ihnen hilft, für andere eine Rose zu sein.
Deshalb werde ich Morgen nach der Abendmesse um 18.00 Uhr in St. Joseph in Wedding rote Rosen verteilen, eine für jeden, so lange der Vorrat reicht. Und für alle werde ich gerade an diesem Tag ganz verbunden mit Maria den Rosenkranz beten. Vielleicht beten Sie ihn mit!?
Ich wünsche Ihnen ein erholsames Wochenende und einen gesegneten Sonntag.