Wo einem Engel begegnen

Radiowort zum Nachhören

 

 

Menschenmassen schieben sich durch die City, drängeln sich in den Geschäften, schlendern in Scharen über die Weihnachtsmärkte. Advent sei Rummel und Geschäftemacherei, schimpfen da viele. Wollen sich all dem entziehen. Sagen sie.

Andere spotten: Advent – die Zeit des Wartens? Aber ja doch: Es wird oft und lange gewartet im Advent. Ein Viertelstündchen vorm Parkhaus. Zehn Minuten in der Schlange vor der Kasse.

Advent – die Zeit der Erwartung? Aber gewiss doch. Es wird viel erwartet. Viel Umsatz. Auf den sind nicht nur Tannenbaumverkäufer oder Stollenbäcker angewiesen. Ein mieses Weihnachtsgeschäft kann in die Pleite führen.

Man kann es natürlich auch positiv deuten: Viele Menschen schenken gern und bummeln gern über Weihnachtsmärkte. Und zwischendurch backen sie Plätzchen, bestücken Adventsbasare, besuchen Gottesdienste im Schein der Kerzen, hören die uralten Lieder voller Sehnsucht auf Erlösung und Heil, besinnen sich auf Gedichte aus Kindertagen, schreiben – sogar mit Hand! - Weihnachtskarten, suchen mit Bedacht und Phantasie Geschenke aus, um einander eine Freude zu machen.

Es ist eben nicht alles nur Kitsch und Kommerz. Auch nicht auf den Weihnachtsmärkten. Auf einen lade ich Sie, liebe Hörerin, lieber Hörer, besonders ein: auf den Nostalgischen Weihnachtsmarkt rund um die St. Hedwigs-Kathedrale in Mitte. Dort werden Ihnen nämlich Engel begegnen. Zum Beispiel auf der Treppe zur Kathedrale und auch in der Kathedrale. 

Schlendern Sie also hinein in die Kirche, schauen Sie sich um, empor zur großen Kuppel, die Himmel und Erde verbindet. Lauschen Sie der Orgel - und lassen Sie sich ein auf die ewig aktuelle Botschaft der Engel: „Fürchtet Euch nicht, denn Euch wurde der Retter geboren, Jesus Christus, der Herr.“

Ich wünsche Ihnen einen gesegneten Ersten Advent.

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