Costa Rica - Pura Vida

Es ist nun zwei Tage her, dass wir Berlin hinter uns gelassen haben. Auch am Donnerstag heißt es wieder früh aufstehen. Noch vor dem Frühstück wird unsere Berliner Gruppe zum ersten Mal geteilt. Ich gehöre zu den 12 Auserwählten, die in die kleine Stadt bzw. Gemeinde 'Santa Maria' gehen, um dort auf verschiedene Familien aufgeteilt zu werden. Santa Maria ist lediglich 10 Autominuten von unserem ersten Aufenthaltsort San Marcos entfernt. Entgegen meiner Erwartung, werden wir bei der Ankunft unseres Busses an der Kirche wieder lautstark begrüßt. Es sind jedoch nicht etwa unsere Gastfamilien, die uns für zwei Tage beherbergen, sondern rund 30 junge Leute aus Argentinien, die mit uns zusammen in Santa Maria untergebracht sind. Während der gemeinsamen Zeit profitieren wir sehr von der Anwesenheit der lebendigen Südamerikaner. Ich bin beeindruckt, wie sie mit Liedern, Spielen und Tänzen unermüdlich für eine ausgelassene Stimmung sorgen und uns an ihrer Freude teilhaben lassen.

Die Tage in Costa Rica werden offiziell auch 'Tage der Begegnung' genannt. Während der gemeinsamen Aktivitäten wird dieser Name wirklich zum Programm. In der hügeligen Region Costa Ricas wird hauptsächlich Kaffee angebaut und verarbeitet.

So liegt es nahe, dass am Freitag der Besuch einer Kaffeeplantage- und fabrik ansteht, bei der uns Oscar in gutem Englisch (was hier wirklich keine Selbstverständlichkeit ist) die verschiedenen Phasen der Kaffeeerzeugung vorstellt. Ich erfahre, dass die Frucht des Kaffeestrauches in den Ampelfarben vorkommt: Rot, grün und gelb - wobei nur die roten und gelben Früchte reif genug sind, um gepflückt zu werden. Zum typischen Bild einer Kaffeeplantage gehören hier außerdem die Bananenstauden, die zwischen die Kaffeesträucher gepflanzt werden und so für den nötigen Schatten sorgen.

Später am Freitag bin ich mit einer kleinen internationalen Gruppe in Santa Maria unterwegs. Wir besuchen alte und kranke Menschen und teilen mit ihnen das Evangelium, singen und beten gemeinsam.

Ich empfinde diese Zeit dort als sehr gesegnet, denn trotz der vorhandenen Sprachbarrieren entsteht in den Häusern eine spürbare Einheit und Nähe. Gott ist mitten unter uns!

Als Pilger sind wir auf dem Weg - diesem Gedanken folgend, brechen wir am Samstag in aller früh auch schon wieder auf. Mit einem ausrangierten US-Schulbus fahren wir nach San Isidro, dem Bischofssitz der hiesigen Diözese. Dort wird nicht nur unsere Berliner Gruppe wieder vereint, sondern wir dürfen auch mit dem Bischof die Heilige Messe und ein ausgelassenes Fest feiern.

Das Motto der Einwohner von Costa Rica 'La Pura Vida - Das Pure Leben' ist wirklich allgegenwärtig und wird auch gerne als Gruß benutzt. Für mich bleibt mit dieser Lebensart neben der Gelassenheit und Freude, auch das frühe Aufstehen und die kalte Dusche am Morgen in Erinnerung ... :-)

In diesem Sinne: Pura Vida - bis bald in PANAMA.