Hoppenwalde. Große Aufregung herrschte an Fronleichnam im kleinen Dorf Hoppenwalde im östlichen Teil des Dekanat Vorpommerns. Nicht nur das 125-jährige Kirchweihjubiläum ihrer Kirche Mariä Himmelfahrt wollten die Katholiken feiern sondern auch die 130igste Fronleichnamsprozession durch den Ort, diesmal zusammen mit dem apostolischen Nuntius für Deutschland, Erzbischof Dr. Nikola Eterović.
Erzbischof Eterović betonte in seiner Predigt während der Heiligen Messe, die rund 200 Besucher aus dem ganzen Dekanat Vorpommern mitfeierten, dass zur eucharistischen Anbetung nicht nur die Anbetung an sich und die Fronleichnamsprozession gehören sondern auch das eigene Engagement für die Armen in der Welt. „Die Eucharistie aber ist für uns eine notwendige Nahrung“, so Eterović. Durch die anschließende Prozession durch den kleinen Ort und die Anbetung des Allerheiligsten an vier Altären seien die Gläubigen zudem mit allen Gläubigen weltweit und dem Papst in Rom eng verbunden. In seinem Namen spendete der Nuntius für Deutschland den Anwesenden auch den apostolischen Segen. Er fühlte sich von der Dynamik der kleinen Diasporagemeinde in Hoppenwalde sehr beeindruckt: „Es ist eine Gnade, dass die Familien hier ihren Glauben durch alle Zeiten hindurch weitergetragen haben.“ Eterović ist überzeugt, dass so eine Diaspora-Situation, wie sie im Dekanat Vorpommern und derzeit insbesondere im Erzbistum Berlin herrsche, gute Christen brauche. „Natürlich gehört dazu der regelmäßige Besuch der Heiligen Messe und das tägliche Gebet. Aber die Familien vor Ort können an sich schon selber kleine Kirchen sein, in dem die Eltern ihren Glauben mit ihren Kindern leben“, ist er überzeugt und ergänzt: „Wichtig ist aber auch, dass man sich nicht isoliert, sondern die modernen Möglichkeiten nutzt, um mit anderen Katholiken in Kontakt zu treten.“
Rund 600 Bürger leben in der Enklave Hoppenwalde, die durch die Ansiedlung von acht katholischen Familien aus der Pfalz um 1747 gegründet wurde. Viele der Familien sind immer noch fest im Glauben verwurzelt. Seit 1885 gehen Hoppenwalder einmal im Jahr die Fronleichnamsprozession und zeigen so das Allerheiligste und ihren Glauben. Ihre Kirche Mariä Himmelfahrt wurde 1808 als erste katholische Kirche nach der Reformation im Gebiet des ehemaligen Kreises Ueckermünde geweiht. Sie ist also schon 207 Jahre alt. Aber die Hoppenwalder feierten dieses Jahr an Fronleichnam die Wiedereinweihung des Anbaus von 1890. Das kleine Dorf im Osten des Dekanats Vorpommern ist mittlerweile nichtmehr selbständig sondern ein Ortsteil von Eggesin.