Justizministerin besucht St. Otto auf Usedom

Justizministerin Hoffmeister, Pfarrer Polossek und Schwester Agnes (Foto: Stolpe)

Eine Mutter aus Stralsund spielt mit Ihrer Tochter Tischtennis auf dem Gelände der katholischen Familien- und Begegnungsstätte St. Otto in Zinnowitz. Justizministerin Katy Hoffmeister, in Mecklenburg-Vorpommerns Landesregierung zuständig für Kirchenfragen, besucht gerade die Einrichtung und fragt die Stralsunderin, wie es ihr gefalle. „Sehr gut. Wir sind seit vier Tagen hier und gehen gleich an den Strand.“ Einige Meter weiter stehen 36 Sechs-Mann-Zelte. Drei junge Mädchen kommen auf die Ministerin zu und fragen höflich, ob sie weiterhelfen können. Rektor und Pfarrer Olaf Polossek erklärt, dass es in dem Zeltlager Regeln gäbe, die alle freiwillig befolgen und darauf achten, dass sie auch eingehalten werden. „Unser Zeltlager hat sich herumgesprochen, so dass wir keine Werbung mehr machen müssen.“ Geboten wird den Kindern und Jugendlichen ein ausfüllendes Tagesprogramm. Völkerball, Erlebniswanderungen, Disko, es ist immer etwas los. „Viele Kinder bringen das nächste Jahr ihre Freunde mit. Das können auch weniger religiöse Kinder sein, die wir dann nicht beim Abendmahl treffen“, sagt Pfarrer Polossek der Ministerin.

Katy Hoffmeister war beeindruckt. „Das ist hier alles sehr familiär und ruhig.“ Ordensschwester Agnes, seit 15 Jahren in der Zinnowitzer Begegnungsstätte dabei, erklärt, dass die Kommunikation der Menschen untereinander entscheidend für das füreinander sei. Die interaktiven Programme hätten zwar stets einen christlichen Hintergrund, sie seien trotzdem so breit gefächert, dass auch Nichtchristen dem durchaus etwas abgewinnen können. Es sind insgesamt zwei Ordensschwestern, die neben den Gottesdiensten auch die Freizeit gestalten. Das geht von Sonnenaufgangswanderungen über Mittagessen bis zu den beliebten Gute-Nacht-Geschichten. „Es ist bewundernswert, wie die Ordensschwestern rund um die Uhr die Glaubensgemeinschaft erlebbar machen“, lobt Justizministerin Hoffmeister als sie vor der sanierten Kirche steht. Hier hält der Pfarrer viermal wöchentlich Gottesdienst ab. Und es fänden sich jedes Mal viele junge Menschen ein, sagt er.

„Ich kann mir vorstellen“, glaubt Ministerin Hoffmeister, „dass Familien gerade hier am Ende eine wirklich innere Zufriedenheit spüren.“ Ordensschwester Agnes gibt ihr Recht: „Eltern schätzen es sehr, dass sie mit so vielen anderen christlichen Eltern zusammentreffen.“ Oftmals sei sie auch seelsorgerisch unterwegs. Gerade alleinerziehende Mütter suchten hier Anerkennung und Erholung. Manchmal könne sie Gespräche vermitteln, denn „das wichtigste ist die Seelsorge untereinander“, so Schwester Agnes. Plötzlich hört die Ministerin Nähgeräusche. „Da sitzt noch eine unserer guten Seelen“, meint der Rektor und führt die Ministerin in eine Ecke des Raumes, wo eine Zinnowitzerin Bettwäsche näht. „Ja, manchmal warten Sie schon sehnsüchtig auf mich“, erzählt sie freudestrahlend. Vor dem Haus machen sich gerade die Eltern eines Referenten an den Beeten zu schaffen. „Ohne die vielen Ehrenamtlichen wäre es für die 24 Mitarbeiter der katholischen Familien- und Begegnungsstätte schwer, so viel anzubieten“, resümiert auch Verwaltungsleiter Hermann Breher. Justizministerin Hoffmeister ist mit dem Besuch auf Usedom am Ende ihrer Sommertour. „Ich habe vor allem kleine Kirchen besucht und wahre Schmuckstücke entdecken dürfen. Unser Land zum Leben und Erholen wird durch sie bereichert.“