Welttreffen der Familien in Rom

Wird das Weltfamilientreffen 2022 in der Diözese Berlin aufgegriffen? Wenn ja, wie?

Ja, natürlich! Die Familienpastoral im Erzbistum Berlin beteiligt sich an der Aktion „Familienliebe – geht nicht ohne…“. Unter dem Motto „Das Familientreffen kommt zu euch nach Hause! Macht euch auf den Weg, die Schätze eurer Familienliebe zu entdecken!“ können Familien kostenlos vom 22. bis 26. Juni täglich einen digitalen Impuls per Mail oder als Link aufs Mobiltelefon erhalten und ihre ganz eigenen Schätze entdecken und ihren „Akku“ aufladen, der durch die Herausforderungen des Alltags oft leerzulaufen droht. Die Aktion wurde im Auftrag der Deutschen Bischofskonferenz von der Arbeitsgemeinschaft für Katholische Familienbildung e.V. entwickelt und wird gezielt bei Familien in Kirchengemeinden, Kitas und Schulen bekannt gemacht.

Außerdem sind alle Gemeinden eingeladen, am Sonntag den Abschluss des Weltfamilientreffens in einem Familiengottesdienst zu feiern. Wir schlagen vor, sich inhaltlich anzulehnen an den zentralen Abschlussgottesdienst für Deutschland, der in Vechta gefeiert und von dort übertragen wird, so dass ein Gefühl der Verbundenheit entstehen kann. Wir haben den Gemeinden dazu Liedvorschläge, Gebete, Fürbitten und andere Bausteine aus diesem Gottesdienst zur Verfügung gestellt.

Gab es zum Jahr der Familie, dessen Abschluss das Weltfamilientreffen bildet, besondere Initiativen im Erzbistum Berlin?

Angebote speziell für Familien gibt es in unserem Bistum immer – sowohl in den Gemeinden vor Ort als auch zentral organisiert durch die Familienpastoral, z. B. für junge Paare, die kirchlich heiraten wollen, für Paare ohne Kinder oder Elternpaare sowie Alleinerziehende. Aber tatsächlich haben wir uns eine besondere Aktion ausgedacht und umgesetzt: Das „EheJubelSegenSet“, ein Segenspäckchen zum Hochzeitsjubiläum. Alle Paare, die während des Jahrs der Familie ihren Hochzeitstag feiern, egal ob erst seit einem Jahr verheiratet oder bereits seit 60 Jahren, erhalten termingerecht ein Päckchen, das neben einem Gratulationsschreiben des Erzbischofs weitere kleine Überraschungen enthält. Bisher haben über 800 Paare das Päckchen erhalten, es stößt auf sehr positive Resonanz.

Außerdem haben wir – auch angesichts der Corona-Lage, die digitale Formate nötig gemacht und auch positiv befördert hat – die Online-Reihe „FamilienStärken“ entwickelt: Themenabende zu Fragestellungen rund um das Familienleben, immer mit dem Fokus: Was macht Familien stark? Was hilft, den Alltag zu bewältigen? Diese Reihe werden wir aufgrund der guten Nachfrage auch nach dem Weltfamilientreffen weiterführen.

Gab es auch Veranstaltungen in Kooperation mit anderen Akteuren?

Ja, es gab zwei besondere Aktionen:

Gemeinsam mit der Gemeinde St. Ludwig, Gemeindereferentin Heike Jüngling und dem ehrenamtlichen Kinderkirche-Team haben wir uns mit zwei Taschenlampen-Kirchenführungen, beide sehr gut besucht, an der Berliner Familiennacht 2021 beteiligt.

Und es gab eine tolle Kooperation vom Caritasverband (Familienberatung Berlin-Mitte und Referat Katholische Kindertagesstätten) und der Familienpastoral im EBO zur Unterstützung von Familien:

Wir haben gemeinsam einen Elternkurs "kess ziehen. Weniger Stress. Mehr Freude." für Eltern von zwei bis zehnjährigen Kindern vorbereitet, berlinweit verlost und durchgeführt. Er hat online im Februar/März stattgefunden. Die Nachfrage war so groß, dass wir einen Zusatzkurs angeboten haben und weitere Vertiefungstreffen zu Sonderthemen wie „Kommunikation“ und „Mediennutzung in der Familie“.

Das waren nun alles Angebote speziell für Paare und Familien mit Kindern. Haben Sie auch andere Zielgruppen in den Blick genommen?

Ja, die älteren Menschen und Großeltern. Papst Franziskus hat den 25. Juli 2021 zum 1. Welttag der Großeltern erklärt. Dieser soll nun an jedem 4. Sonntag im Juli stattfinden und dazu beitragen, den Fokus auf die besonderen Anliegen der älteren Generation zu richten. Wir haben dazu die Postkartenreihe „GroßArtigEltern“ mit verschiedenen Motiven entwickelt und dazu eingeladen, Oma und Opa, Mutter und Vater, oder anderen älteren Menschen im persönlichen Umfeld einen lieben Gruß zu schicken.

Welche Impulse möchte das Erzbistum Berlin aus dem Weltfamilientreffen für die Familienpastoral mitnehmen?

Warten wir mal ab, welche Impulse das Weltfamilientreffen setzen wird! Und dann werden wir schauen, inwiefern wir sie aufgreifen und für die Familien in unserem Erzbistum umsetzen und fruchtbar werden lassen können!

Ein spezielles Projekt ist auf jeden Fall bereits in Planung, um den Fokus auf Familien auch nach Beendigung des Jahrs der Familie weiterhin aufrecht zu erhalten: Wir Familienreferentinnen der Bistümer Berlin, Dresden-Meißen, Erfurt, Görlitz und Magdeburg haben uns zusammengetan, um ein besonderes Angebot zu entwickeln und allen Diözesen in Deutschland und auch außerkirchlichen Institutionen zur Verfügung zu stellen:  eine Art Parcour oder Stationenweg, den Familien in Gemeinden, Kitas, Familienzentren, oder auch als einzelne Familien, gemeinsam erleben können und der ihren Familienzusammenhalt stärkt. Der Arbeitstitel lautet „Wir sind Familie! spielend unterwegs“. Wenn es soweit ist und die Website online geht – das Projekt also startklar ist – werde ich gerne noch einmal berichten!