An die Wellen des Lebens anpassen

Sport und Einkehr (v. links): Teilnehmer Jonas Fernando und Marc Franke beim „Surfkurs mit Tiefgang“. | Foto: Esther Göbel

Im Rahmen des Projektes „Surf&Soul“ fand in Zinnowitz das erste Mal der „Kontempl-action. Surfkurs mit Tiefgang“ statt. Von seinen Erfahrungen erzählt der 24-jährige Teilnehmer Marc Franke aus Berlin.

Warum hast du dich zu „Surf&- Soul“ angemeldet?

Ich war schon auf Jugendsurffahrten mit und war jetzt besonders gespannt auf den Exerzitienteil, weil ich noch keine Erfahrung damit hatte. Das ging dieses Mal mehr in die Tiefe, mehr ins Detail. Und ich wollte meine Surfkenntnisse festigen.

Wie kann man sich die Verbindung von Surf und Soul vorstellen?

Auf dem Wasser ist da dieses Gefühl von Freiheit. Man kann seinen Kurs ansteuern und wieder umdrehen — (lacht) wenn man die Manöver drauf hat — und das gleiche gilt auch für das Leben.

Das Interessante ist vor allem, dass die Bedingungen beim Surfen jedes Mal anders sind. Der Wind kommt aus einer anderen Richtung, der Wellengang ist anders. Und genauso ist es eben im Leben: Jeder Tag ist anders. Mal hat man mit mehr Wellen zu kämpfen und mal mit weniger. Und sich daran anzupassen ist die Kunst und das lernt man in den Exerzitien.

Wie kirchlich oder fromm war es?

Es ist sicher so, dass die Kirche den Rahmen schafft, aber man ist mehr mit sich selbst und dem Glauben beschäftigt, seiner Beziehung zu Gott. Da ging es wirklich um einen selbst, nicht so sehr um das Konstrukt Kirche. Sicherlich war man in bestimmten Momenten auch fromm, aber insgesamt kam so ein richtiges „Frommsein-Gefühl“ nicht auf, weil man doch häufig in der Gruppe zusammen war. Das fand ich aber sehr gut, diese Mischung aus Ruhe, In-sich-kehren und Aktivität war genau richtig.

Wie war die Gruppe zusammengesetzt?

Ich fand die Mischung interessant. Dass man nicht nur als junger Erwachsener, der vielleicht noch viele wichtige Entscheidungen zu treffen hat, hier sein kann, sondern auch als jemand, der schon über mehr Erfahrung verfügt und trotzdem immer noch Dinge dazulernen kann.

Wie sähe für dich eine Kurzbeschreibung von Surf&Soul aus?

Surf&Soul war für mich vor allem Erholung, — aber Erholung nicht in dem Sinne, dass man am Strand liegt und den Möwen zuhört, wobei das irgendwie auch dazugehört, — aber vor allem eine Erholung für die Seele. Verbunden mit der sportlichen Aktivität und dem geselligen Beisammensein ist das einfach eine Woche, die unglaublich gut tut und die meinen Alltag für lange Zeit prägen wird.

Interview: Esther Göbel