Den Patienten mit Fürsorge begegnen

Willkommen im Leben: Kinderärztin Anja Guddat untersucht ein Baby. | Foto: Caritas-Klinik Pankow

Welch ein Unterschied: Zur Welt kommen im Stall vor 2000 Jahren oder in einem Krankenhaus heute. Die Caritas-Klinik Maria Heimsuchung in Berlin ist beliebt für Geburten. Sie feiert im kommenden Jahr ihr 90-jähriges Bestehen.

Die Geburt des Menschen ist ein so besonderes Ereignis, dass sich werdende Eltern wenn möglich ganz genau überlegen, wo sie passieren soll – eine wohltuende Atmosphäre ist dabei genauso wichtig wie eine medizinisch gute Versorgung. Wenn eine Klinik jährlich etwa 1800 Geburten verzeichnet, spricht das daher schon für sich: Hier geht es jungen Müttern und ihren Kindern gut. In Berlin-Pankow ist die Caritas-Klinik Maria Heimsuchung ein solcher Ort – und das nun schon bald seit 90 Jahren. Viel hat sich in dieser Zeit entwickelt. „Unser Hauptaugenmerk, neben der optimalen Therapie, liegt darauf, dass sich unsere Patientinnen in unserer Klinik gut aufgehoben fühlen“, erklärt der Chefarzt der Gynäkologie, Dr. Jens Rohne.

Früher wurde viel mehr von außen festgelegt, von der liegenden Position bei der Geburt bis zur Anwesenheit des werdenden Vaters. Heute kann sich die Frau in Tücher hängen, auf dem Gymnastikball wippen oder in der Geburtswanne liegen. „Auch Babys in Steißlage können unsere Ärzte wenden“, weiß Karin Wünscher von der Caritas-Klinik. Nach der Geburt werde das Kind zuerst der Mutter auf die Brust gelegt, um die Bindung herzustellen, noch bevor es gewogen und gewaschen wird. Und solange es die Kapazität zulässt, bekommt die Familie ein eigenes Zimmer, in dem zwei Betten zusammengeschoben werden, damit auch der Vater bleiben kann.

„Wir lassen keine Mutter in Schwierigkeiten allein“

Manche Wünsche werden allerdings nicht erfüllt: Kaiserschnitte gibt es in Maria Heimsuchung nur, wenn sie medizinisch indiziert sind. „Auch Abtreibungen gehören nicht zu unserem Leistungsspektrum“, sagt Karin Wünscher. Das würde sich mit dem katholischen Träger auch nicht vertragen. Allerdings werde eine Mutter, die Schwierigkeiten habe, keinesfalls allein gelassen, sondern bekomme Hilfe und Hinweise, wohin sie sich wenden könne.

Angefangen hat die Geschichte der Klinik 1928, als sie als „Entbindungsanstalt Maria Heimsuchung“ feierlich eröffnet wurde. 1972 kam ein gynäkologischer Bereich hinzu, „und so blieb es durch die gesamte DDR-Zeit“, erzählt Wünscher. Nach der Wende, als sich die Frage stellte, was aus den staatlichen Krankenhäusern wird, schloss sich die Klinik Maria Heimsuchung mit dem städtischen Krankenhaus Pankow in der Galenusstraße zusammen. Diese „Caritas-Kliniken Pankow“ wurden auch räumlich zusammengeführt, als 2001 sieben Stationen mit insgesamt 245 Betten neu den Betrieb aufnahmen.

Heute bietet die Klinik viel mehr als nur Geburtshilfe: Sie versteht sich als modernes Krankenhaus mit medizinischer Rundumversorgung. Ganz im Sinne der „Heimsuchung“, also des Besuchs Marias bei der schwangeren Elisabeth, will die Klinik dabei jedem Patienten mit Fürsorge begegnen und Geburten wie Krankheit und Genesung begleiten.