Zu Ostern schrieb Erzbischof Heiner Koch den Katholiken des Erzbistums einen Brief mit Wünschen und Anregungen zum Fest. Etwa 300 Reaktionen darauf haben das Ordinariat bisher erreicht.
Manchmal rufen Menschen bei Charlotte Kießig an und erzählen ihr, dass der Brief von Erzbischof Heiner Koch zu Ostern sie erfreut und zum Nachdenken angeregt habe: „Ich sollte in meinem Leben mehr machen, um wie ein Christ zu sein“, sagen sie dann beispielsweise. Über solche Rückmeldungen freut sich die 25-Jährige, die ein Praktikum beim Erzbistum Berlin absolviert, denn: „Ich denke, dass der Erzbischof genau das bezweckt hat.“
Der größte Teil der bisher etwa 300 Reaktionen sei positiv, betont der Sprecher des Erzbistums, Stefan Förner. „Manche sagen: Endlich werde ich einmal von meiner Kirche angesprochen“, erzählt er im Gespräch mit dem Tag des Herrn. Und manche nähmen den Brief zum Anlass, ganz andere Themen einmal anzusprechen. Aber auch skeptische Nachfragen und Kritik blieben nicht aus.
So fragte eine Anzahl Frauen, warum der Brief nur an ihre Ehemänner geschickt worden sei, aber nicht an sie. „Das liegt daran, dass der Haushaltsvorstand – also der älteste Katholik im Haushalt – angeschrieben wurde“, erklärt Förner. Dies sei in anderen Fällen auch die Frau gewesen. „Wir entschuldigen uns dafür“, so Förner weiter. Man bemühe sich für die Zukunft um eine bessere Variante.
Jeder der 325 000 katholischen Haushalte im Erzbistum sollte einen Brief bekommen haben – durch günstige Versandkosten habe das inklusive der Beilage nur die Summe von 130 000 Euro gekostet – Druck inbegriffen. Über die Kostenfrage hinaus machen sich manche Anrufer und Schreiber Gedanken über den Datenschutz: „Wir bekommen die Adressen von den staatlichen Meldebehörden. Erzbischof Koch hat das Recht, den Katholiken seines Bistums zu schreiben“, betonte Förner. Auch Sperrlisten seien berücksichtigt worden. Nicht vermeiden ließen sich teils unvollständige Anreden, zum Beispiel das Fehlen von „Pfarrer“, da diese nicht im Melderegister stehen.
Der Brief des Erzbischofs und die Beilage sind nachzulesen unter www.glaubensraeume.de