Endlich ist Mia da!

Die Andacht zur Eröffnung des Begegnungszentrums Mia fand vor dem Gebäude statt. Foto: Anja Goritzka

Die Belegschaft hat hart darauf hingearbeitet und am 30. August war es soweit: In Löcknitz wurde das deutsch-polnische Begegnungszentrum Mia eröffnet. Generalvikar Pater Kollig weihte die Kapelle des Hauses.


Sichtlich angespannt kontrolliert Klaudia Wildner-Schipek die Liste am Eingang zum neuen Begegnungszentrum „Mia“ in Löcknitz, einem kleinen Ort in Vorpommern. Es dürfen nicht zu viele Besucher gleichzeitig ins Haus und jeder muss sich eintragen und wieder austragen beim ersten Tag der offenen Tür.

Lange haben sie und ihr Team darauf hingefiebert und hingearbeitet: endlich in eigenen Räumen durchstarten. Die letzten Handgriffe wurden erst einen Tag vor der Eröffnung von „Mia“ am 30. August getätigt. Fleißige Helfer flitzten durch den Mehrzweckraum, die Räume für die Angebote für Kinder, die Büros, den Jugendkeller, die Toiletten und auch den kleinen Andachtsraum, damit auch alles sauber blitzte. Zelte wurden auf dem Hof aufgestellt, Stühle vor dem Haus, welches früher mal eine Gaststätte und davor ein Jugendtreff war.

Punkt 12 Uhr konnte die Leiterin der neuen katholischen deutsch-polnischen Begegnungsstätte endlich das erste Mal durchatmen: Geladene Gäste darunter Politiker, Kooperationspartner und Helfer nahmen auf den Stühlen Platz. Der Generalvikar des Erzbistums Berlin, Pater Manfred Kollig, hielt die Andacht mit Weihe der kleinen Kapelle. Dort, wo sich vorher ein Anbau befand, hat der Berliner Architekt Bernd Bess einen höheren Turm geschaffen. Von außen eckig, ist der Raum innen halbrund. Drei Sitzflächen sind einem kleinen Altar zugewandt. Über der Sitzbank schauen auch zwei Holzfiguren auf den Altar: Maria und Joseph. Sie stammen aus einer Kapelle in Löcknitz, die 1953 dem heiligen Joseph geweiht war. Pater Kollig weihte auch die neue Kapelle dem heiligen Joseph. An der Wand hinter dem Altar befindet sich das Allerheiligste, denn hier im neuen Begegnungszentrum sollen auch katholische Gottesdienste im Mehrzweckraum stattfinden, insbesondere für die polnischen Mitbürger, die hier auf deutscher Seite leben und im Großraum Stettin arbeiten. In der 3200-Einwohner-Gemeinde Löcknitz sind mittlerweile fünf Prozent der Einwohner Polen. Eine deutsch-polnische Kita und ein deutsch-polnisches Gymnasium gibt es bereits. 

Anlaufpunkt für Generationen und offen für alle Einwohner 

„Mia – Miteinander in Aktion“ heißt das neue Begegnungshaus und ist Ergebnis und Weiterführung des Projektes „Glaube ohne Grenzen“ des Erzbistums Berlin und des Bonifatiuswerkes. „Wir wollen nicht nur mit den Kindern und Jugendlichen in Aktion kommen, sondern uns mit allen Generationen austauschen“, meint Hausleiterin Klaudia Wildner- Schipek. Dabei will sie zusammen mit Musikerin Justyna Wolska-Boniecla, Sozialarbeiterin Ewelina Lipińska, den Caritasmitarbeiterinnen Laura Lenard und Julita Laufer und Pfarrer Marek Malesa offen bleiben für die Einwohner des Ortes im östlichen Vorpommern. Dies begrüßte bei der Eröffnung auch der Löcknitzer Bürgermeister Detlef Ebert. „Mia passt hierher“, war er überzeugt.

Auch die Caritasdirektorin Ulrike Kostka freute sich, dass das Team endlich in einem eigenen Haus starten kann. „Ich hoffe, dass hier ein gutes Miteinander der Generationen und der deutschen und polnischen Einwohner möglich ist“, meinte sie auf der Eröffnungsfeier und mit Hinblick auf das starke weibliche Team: „Frauen können noch mehr Raum bekommen.“ Sicherlich passe für die Kapelle der heilige Joseph ganz gut, aber sie wolle den Mitwirkenden vor allem die heilige Hedwig nahe legen, denn sie werde sowohl in Deutschland als auch in Polen verehrt und war Grenzgängerin zwischen den Welten.