Glaubwürdiger werden

„In fünf Jahren wird die Kirche anders sein!“ Diese Hoffnung brachten am Weltfrauentag gut 30 Ordensfrauen aus 15 Gemeinschaften im Erzbistum Berin bei ihrem digitalen Treffen zum Ausdruck.

Über den Synodalen Weg und speziell über das Thema „Geschlechtergerechtigkeit in der Kirche“ wollten die Ordensfrauen am 8. März sprechen. Dazu hatten sie Schwester Katharina Ganz als Referentin eingeladen. Die Generaloberin der Oberzeller Franziskanerinnen gehört zu den Beteiligten beim Synodalen Weg.

Nach einem Friedensgebet und einer Online-Stille teilte Schwestern Katharina ihre Eindrücke der Versammlung. Sie unterstrich das wachsende Vertrauen der Delegierten untereinander, das immer offenere Gespräche ermögliche. Als Beraterin im Forum „Frauen in Diensten und Ämtern der Kirche“ richtete sie die Aufmerksamkeit auf theologische Positionen, die durch die Forschung neu bewertet werden müssten, wie zum Beispiel: Dass eine Frau nicht Christus repräsentieren könne, sei ein erst 50 Jahre altes Argument, das nicht trage. Schließlich gehe es doch um die Repräsentanz des österlichen Christus, bei dem das Geschlecht keine Rolle spiele. Die Generaloberin wies auch darauf hin, dass es in der Geschichte der Kirche zahlreiche Diakoninnen gegeben habe.

In einem anschließenden lebendigen Austausch diskutierten die Schwestern, was es heute heißt, Ordensfrau in der katholischen Kirche zu sein. Es wurde deutlich, wie sehr sie sich Geschlechtergerechtigkeit in der Kirche auch im Blick auf die Dienste und Ämter wünschten – um der Glaubwürdigkeit der Botschaft Jesu in der heutigen Zeit und um der Kirche willen. Jedes Amt sei dabei Dienstamt, ob es ein Mann oder eine Frau innehabe.

Die Ordensfrauen des Erzbistums, die zusammen waren, brachten ihre Überzeugung zum Ausdruck, dass es in der Kirche Erneuerung braucht. Sie zeigten sich dankbar für all die Strömungen, die diese Hoffnung heute beflügeln. Sie wünschen sich, dass die deutsche Kirche „weiter mutig vorangeht, gut mit Rom kommuniziert und vielleicht zur Avantgarde im Blick auf den synodalen Prozess der Weltkirche wird.“ In die Zukunft gerichtet fragen sie sich gespannt: „Wie wird die Kirche, die heute durch viele Machtskandale am Abgrund steht, aussehen in fünf Jahren, am Weltfrauentag 2027?“