Mit einem ökumenischen Gottesdienst in der evangelischen Kirche St. Marien wurde Pfarrer Andreas Sommer Pfingstmontag aus Stralsund verabschiedet. Er geht ins Wechselburger Kloster Heilig Kreuz in Sachsen. Sein Nachfolger für die Gemeinde Bernhard von Clairvaux, die von Rügen über Stralsund bis nach Demmin reicht, steht schon fest: Pfarrer Johannes Schaan ist seit Pfingstmontag für die flächenmäßig größte Gemeinde Deutschlands zuständig.
„Vorpommern ist Heimat geworden. Fast 21 Jahre war ich hier zu Hause“, bekräftigte Pfarrer Andreas Sommer beim Verabschiedungsgottesdienst. Dennoch fasste ihn vor zwei Jahren auf einer Fahrt mit den Firmlingen nach Wechselburg etwas erneut an. Die Frage „Kenne ich meinen Gott wirklich?“ ließ ihn nicht mehr los. Er entschied sich für das Leben als Benediktiner im dortigen Kloster (Tag des Herrn berichtete). „Es ist mutig von seinem Lebensort wieder auf den Lebensweg zu gehen“, meinte auch Frank Hoffmann, Propst für Vorpommern.
Zurück aber lässt er eine aktive, engagierte Gemeinde. „Euer Glaube, eure Liebe, eure Hoffnung, eure Begabungen, die ich erleben durfte. All das wird ja weitergehen und sicher noch viel mehr“, ist Pfarrer Sommer überzeugt und hofft, dass das, was angestoßen wurde, fruchtbar bleibe: Seit Januar bietet die Stralsunder Pfarrei mit den Lazarusdiensten Ansprechpartner für Menschen in besonderen Lebenslagen, auf Rügen bietet Marion von Brechan mit der Tourismuspastoral jeden Sommer Besonderes für Urlauber und Einheimische, in Demmin sorgt der „CARIsatt-Laden“ der Caritas für Unterstützung der Einwohner vor Ort. Auch, so hofft Andreas Sommer genauso wie die evangelische Pröpstin Helga Ruch, möge die Ökumene in der Hansestadt erhalten bleiben: „Es ist so schön, wie selbstverständlich wir Ökumene leben.“
Tränen bei seiner Verabschiedung gab es dennoch, sowohl bei ihm, als auch bei einigen Gemeindemitgliedern. Oft kam in den letzten Wochen der Satz „Du musst doch nicht gehen.“ Doch er habe sich es nicht ausgesucht, betonte Andreas Sommer immer wieder.