Rosenkranz aus Luftballons In Berlin und Greifswald wurde der Rosenkranzmonat Oktober auf ganz besondere Weise begonnen

Berlin/Greifswald. In Berlin bestand der Rosenkranz aus Luftballons und betenden Kindern. In Greifswald wurde er für den Pastoralen Prozess gebetet. Am Ende entstand ein Rosenkranz aus brennenden Kerzen um den Altar.

„Der Rosenkranz polarisiert. Für die einen ist es ein mechanisches Herunterbeten, für andere ist er jedoch heilsam“, weiß Marion von Brechan, die derzeit ihr Praktikum in der Ausbildung zur Gemeindereferentin in der katholischen Gemeinde St. Joseph Greifswald absolviert. Hier fand am vergangenen Sonnabend eine Rosenkranzandacht für den Weg „Wo Glauben Raum gewinnt“ statt und über 50 Christen aus dem ganzen Dekanat Vorpommern kamen in die Universitäts- und Hansestadt. Das Besondere diesmal: Die Besucher formulierten vor der Andacht in fünf kleinen Gruppen mit Hilfe einer Moderatorin selbst eine Intention, also Fürbitte, und ein Gesätz, also Einschub, so dass fünf Intentionen und Gesätze in Bezug auf den Prozess im Erzbistum Berlin aufgestellt wurden.
Hinweise für Intention und Gesätz gaben Bibelstellen aus dem Johannesevangelium, dem ersten Brief an die Kolosser und dem ersten Brief des Petrus. In der anschließenden Rosenkranzandacht wurde jeweils mit Hilfe einer der Moderatorinnen ein Abschnitt auf Deutsch, einer auf Latein, einer auf Polnisch, ein weiterer auf Ungarisch und der letzte auf Englisch gebetet, während für jedes Ave Maria und jedes Vaterunser eine Kerze entzündet wurde, so dass vor dem Altar ein leuchtender Rosenkranz entstand. Strophen des Liedes „Ein Haus voll Glorie schauet…“ verbanden die einzelnen Teile und die Betenden zu einer großen Gemeinschaft. Den Abschluss bildete ein Gebet, das Gemeindemitglied Ingrid Uhlemann für die Greifswalder Gemeinde zum Prozess „Wo Glauben Raum gewinnt“ verfasst hat. Die Idee selbst in einer Gruppe eine Intention und ein Gesätz zu formulieren, machte die Rosenkranzandacht des Dekanats Vorpommern diesmal spannend und gab, verbunden mit den kraftvollen Strophen des Liedes, Zusammenhalt, der in St. Joseph zu spüren war und für Gesprächsstoff nach der Andacht über das Ereignis selbst und den Prozess sorgte.

Gleichzeitig zur Andacht in Greifswald betete auch in Demmin eine kleine Gruppe der dortigen Gemeinde „Maria Rosenkranzkönigin“ den Rosenkranz für das Dekanat Vorpommern und zu „Wo Glauben Raum gewinnt“. „Das wir die Gesätze selber formulieren konnten, fand ich sehr gut“, so eine Besucherin, die auch am lebendigen Rosenkranz im Dekanat Vorpommern teilnimmt.
Seit Dezember 2010 betet eine kleine Gruppe katholischer Christen verteilt über das Dekanat Vorpommern von Rügen über Stralsund, Greifswald bis hin nach Usedom und Pasewalk täglich den Rosenkranz. Jeder der Mitglieder betet pro Tag ein Gesätz und bringt die Anliegen anderer in der Fürbitte vor Gott.

Kinder aus Asien, Afrika, Europa, Amerika und Ozeanien

Die 450 Kinder, die den 8. Internationalen Rosenkranz für Kinder in St. Sebastian in Berlin-Wedding beteten, taten dies in verschiedenen Sprachen für Familien und die Sonderbischofssynode zur Familienpastoral. „Familie, werde, was du bist!“ hatte sich die Kroatische Katholische Mission als Motto ausgedacht. Wie schon in den Jahren zuvor standen jeweils zehn Kinder aus fünf Kontinenten um den Altar und trugen T-Shirts in weiß für Europa, rot für Amerika, grün für Afrika, gelb für Asien und blau für Ozeanien. So bildeten die 50 Kinder einen lebendigen Missionsrosenkranz. Als Andenken erhielten sie auch einen Rosenkranz aus Holz in den gleichen Farben und vor der Orgel hing ein solcher Rosenkranz, bestehend aus Luftballons. Die sechs- bis 14-jährigen Rosenkranzkinder beteten den Anfang des „Gegrüßet seist du, Maria“ in ihrer Sprache und die Gemeinde betete die letzten Zeilen.
Zwischendurch sang die Gemeinde Lieder. Nach dem Segen des Apostolischen Nuntius Nikola Eterovicund dem letzten Lied legten alle Kinder die Rosen, die sie zum „Ave, Ave“-Gesang in der Luft geschwenkt
hatten, zu Füßen der Statue der Muttergottes nieder.