Die Berliner Caritas-Kliniken Dominikus und Maria Heimsuchung wollen dem einzigen katholischen Krankenhaus der Ukraine ein Ultraschallgerät schenken. Mit Spenden haben sie bereits acht Hilfstransporte durchgeführt.
Schon vor dem Ausbruch des Ukrainekriegs, im Herbst 2021, haben die Reinickendorfer Caritas- Klinik Dominikus und das nach dem früheren griechisch- katholischen Erzbischof Andrij Sheptytsky benannte katholische Krankenhaus in Lemberg/Lwiw eine Krankenhaus- Partnerschaft geplant. Der Austausch von Fachwissen sollte dabei oben anstehen.
Durch den Krieg sind andere Bedürfnisse in den Vordergrund getreten. Die Zahl der Menschen die in Lemberg leben, hat sich durch die Flüchtlinge aus östlicher gelegenen Landesteilen vorübergehend von bisher 800 000 auf über eine Million erhöht – entsprechend ist auch der Bedarf an ärztlicher Versorgung gestiegen.
Seit Kriegsbeginn sammeln die Mitarbeiter des Caritas Krankenhausverbunds, zu dem die Klinik Dominikus gehört, Geld für dringend benötigte Medizintechnik und anderes Material, das in Lemberg dringend benötigt wird. Dazu stellten die Kliniken Medikamente und Geräte zur Verfügung, die sie aussortiert hatten, die aber noch gut verwendbar sind. Insgesamt acht Hilfstransporte aus Berlin haben die Ukraine inzwischen erreicht. Der jüngste Transport hat das Sheptytsky-Krankenhaus am 3. März erreicht. Im Laderaum des Transporters befanden sich unter anderem Anästhesie-, Instrumente- und Verbandwagen, ein OP-Mikroskop und diverse Orthesen sowie Gehilfen. Einen Teil der Hilfsgüter hat das ukrainische Krankenhaus weitergegeben an schlechter ausgestattete medizinische Einrichtungen in Regionen, die vom Krieg stärker betroffen sind
Bischöfe stehen hinter der Klinik-Partnerschaft
Erzbischof Heiner Koch und sein griechisch-katholischer Kollege in Lemberg, Ihor Vozniak, hatten in einem Briefwechsel zuvor bekräftigt, dass sie die Partnerschaft zwischen den Krankenhäusern in Berlin und Lemberg unterstützen.
„Wir stehen in diesen schweren Zeiten der Bedrohung auch weiterhin an Ihrer Seite und werden nicht nachlassen, im Gebet, im Bekenntnis zu unseren Glaubensgeschwistern und in Taten der Nächstenliebe unsere Solidarität mit der Ukraine zum Ausdruck zu bringen“, hatte Heiner Koch bereits vor einem Jahr an Metropolit Vozniak geschrieben. Noch in der ersten Jahreshälfte möchte die Dominikus-Klinik den Lembergern ein Ultraschallgerät schenken. Darauf sei das Sheptytsky-Krankenhaus für die ambulante Versorgung der stark angewachsenen Bevölkerung dringend angewiesen, erläutert Martin Jehle, Justiziar des Caritas- Klinikverbunds.
Der Hersteller überlasse dem Verbund ein Vorführgerät zu einem stark vergünstigten Preis. Dennoch koste das Gerät noch 20 000 Euro, mehr als die Hälfte sei bereits durch Spenden zusammengekommen. „Wir hoffen sehr auf weitere Unterstützer“, sagt Martin Jehle.
Das Sheptytsky-Krankenhaus besteht seit dem Jahr 1903. Nach sowjetischer Enteignung wurde es 1994 an die Kirche zurückübertragen. Bis 1998 betrieben es Vinzentinerinnen, anschließend stand es bis 2013 direkt unter Leitung der ukrainischen Caritas. Das Krankenhaus verfügt unter anderem über eine palliativmedizinische Station, ein Zentrum für seelische Gesundheit, einen Bereich für aufsuchende Behandlung und Pflege und Online-Dienste.