„Wie intensiv die Suche nach Gott ist“In der Kirche der Katholischen Akademie sprechen Benediktinerinnen im „Film der Antworten“

Es sind existenzielle Fragen nach Sinn, Schuld und Gerechtigkeit, die Möglichkeiten von Erkenntnis, Gemeinschaft und Unendlichkeit, die den „Film der Antworten“ ausmachen. Die filmische Installation ist während der Fastenzeit in der katholischen Akademie zu sehen.

Fünf Jahre lang führte Thomas Henke persönliche Gespräche mit zwölf Schwestern der Benediktinerinnen- Abtei Mariendonk am Niederrhein. Zusammen mit seiner Frau Peggy hat er besprochen, was aus den über 100 Stunden Material für den Film am besten geeignet ist. Ein halbes Jahr brauchten sie allein dafür, den Film zu schneiden. Herausgekommen ist ein vierstündiges filmisches Dokument, das das Lebenskonzept der Ordensschwestern betrachtet. Diese begreifen sich selbst und ihr Leben als Antwort in einem permanenten Dialog mit Gott.

„Wer sich die ganzen vier Stunden ansieht, versteht, wie intensiv deren Suche nach Gott ist“, meint Thomas Henke. „Es werden aber auch Zweifel geäußert.“ Um den „Rhythmus des Films“ zu verstehen, sollte man mindestens eine halbe Stunde sehen.

Antworten, die nach dem Blick Gottes suchen

„Gott ist in sich Freude, in die ich immer tiefer hineingezogen werde“, sagt beispielsweise eine Schwester. Die Zuschauer sind mit den Antworten der Ordensfrauen allein. Antworten wie: „Und das hilft einfach, das Schwere zu tragen. Durch ihn, mit ihm und in ihm.“ Die Fragen, auf die sie antworten, hören die Zuschauer nicht, doch sie können sie heraushören aus Antworten wie: „Man kann sich verwirklichen, indem man verzichtet, sich zu verwirklichen, und man kann sich verfehlen, indem man versucht, sich zu verwirklichen.“

Die Antworten tasten die Grenzen von Zeiten und Geschichten ab und suchen nach dem Blick Gottes, der das Leben hält und rettet.

Antworten wie „da muss man immer wieder neu die Verbindungen suchen. Meine Entscheidung war ja, du hast dich gebunden und du bleibst“ bezeugen eine Suche nach einer gottgewollten Gelassenheit, die niemanden belehren oder bekehren will. Es sind Antworten, die jedes engherzige Rechthaben wollen, weit hinter sich gelassen haben und die wissen, dass es lohnt, zu den Antworten auch die Fragen zu suchen, die in ihr eine Klärung finden.

„Entschiedenheit auf allen Ebenen“

„Diese Konzentration, diese Entschiedenheit auf allen Ebenen, aus dem Alltag gerissen zu werden und auf den Punkt hinzuleben“, das ist etwas, was Henke an den Schwestern bewundert – sie sogar ein wenig darum beneidet. Für ihn käme diese Lebensweise aber nicht in Frage: „Das kann man nur, wenn man dazu berufen ist. Und das bin ich nicht.“

In der Fastenzeit wird noch bis zum 1. April (Mo-Sa: 10-20 Uhr) der „Film der Antworten“ in der Kirche der Katholischen Akademie gezeigt. Sie befindet sich in der Hannoverschen Straße 5 in Berlin-Mitte.