Am Montag, 13. September 2010, eröffnet im katholischen Krankenhaus Hedwigshöhe in Berlin die Ausstellung „Von Angesicht zu Angesicht“. Bis zum 19. November 2010 werden im Foyer Fotografien der Künstlerin Ursula Pütz gezeigt, die bei der Eröffnungveranstaltung um 16:00 Uhr anwesend sein wird.
Ursula Pütz hat sich in den Fotografien mit den in der Volksfrömmigkeit des Spätbarocks beliebten „Perückenpuppen“ auseinandergesetzt. Die Figuren stammen in der Regel aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts und fanden ihren Platz in der Folgezeit häufig als verehrte Andachtsbilder in Kirchen und Kapellen. Als Repräsentanten der Heiligen wurden sie häufig auf Altären aufgestellt oder bei Feldprozessionen auf Tragegestellen mitgeführt. Die große Lebensnähe brachte den „Heiligenpuppen“ im Spätbarock eine Mittlerposition zwischen Mensch und Gott ein, war aber gleichzeitig der Grund für das Verbot der Puppen ab Mitte des
19. Jahrhunderts.
Die Künstlerin hat die Gesichter der verbannten Heiligen festgehalten, in denen die Zeit ihre Spuren sichtbar hinterlassen hat: sie zeugen von Vernachlässigung und Verletzung. Sie ziehen nicht nur Blicke auf sich, sondern nehmen selbst ihre Betrachter in den Blick.
Kontakt und weitere Informationen:
Krankenhaus Hedwigshöhe
Höhensteig 1, 12526 Berlin
Tel.: (030) 67 41-0, Fax: (030) 67 41 50 09
E-mail: hedwigshoehe@alexius.de