Alodia Witaszek-Napierala kam als Fünfjährige in das Kinderverwahrlager Litzmannstadt/Lodz. Zusammen mit ihrer Schwester wurde sie als „rassisch-wertvoll“ zur Zwangsgermanisierung ausgewählt und von einer deutschen Familie adoptiert. Erst 1947 konnte sie nach Polen zurückkehren. Die Litauerin Julijana Zarchi wurde im Sommer 1941, nachdem die deutsche Wehrmacht in Litauen einmarschierte, als Dreijährige von ihrer Mutter getrennt und in das neu errichtete Ghetto von Kaunas gebracht. Nach dem Einmarsch der Roten Armee wurde sie, nun wieder mit ihrer Mutter zusammen, aufgrund ihrer deutschen Wurzeln zur Zwangsarbeit nach Tadschikistan deportiert. Erst nach 17 Jahren kehrte sie in ihre Heimat Kaunas zurück. Zwei Kinderschicksale aus einer angst- und leidvollen Zeit.
Wie es in ihrem Leben nach dem Krieg weiterging, erzählen die Überlebenden selbst am
Dienstag, 25. Oktober, um 19 Uhr, im Kathedralforum
Bernhard-Lichtenberg-Haus, Hinter der Katholischen Kirche 3, Berlin
Das Zeitzeugengespräch findet auf Einladung des Maximilian-Kolbe-Werks Freiburg in Kooperation mit dem Kathedralforum St. Hedwig Berlin statt.
Das Maximilian-Kolbe-Werk unterstützt seit 38 Jahren die ehemaligen Häftlinge der Konzentrationslager und Ghettos in Polen und anderen Ländern Mittel- und Osteuropas unabhängig von ihrer Religion, Konfession oder Weltanschauung. Insgesamt gibt es dort noch etwa 25.000 Überlebende. Das Werk organisiert Hilfsprojekte vor Ort, Erholungs- und Begegnungsaufenthalte in Deutschland und Zeitzeugengespräche in Schulen und Pfarrgemeinden. Es finanziert seine Arbeit hauptsächlich aus Spenden und trägt das dzi-Spendensiegel.
Kontakt und Rückfragen:
Andrea Steinhart
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel: (0761) 200-754