Diskussion um PräimplantationsdiagnostikBischof Dröge und Weihbischof Heinrich appellieren an Abgeordnete des Deutschen Bundestages

In einem Brief an die Bundestagsabgeordneten für Berlin und Brandenburg haben Bischof Dr. Markus Dröge und Diözesanadministrator Weihbischof Dr. Matthias Heinrich appelliert, die anstehende Abstimmung im Deutschen Bundestag „in einer besonderen Verantwortung vor den Menschen unseres Landes und vor Ihrem eigenen Gewissen“ wahrzunehmen.

Die Bischöfe formulieren in ihrem Schreiben – „unabhängig von der Tatsache, dass es Unterschiede in der Positionierung unserer Kirchen gibt“ – zwei zentrale Argumente:
„Zum einen könnte – so fürchten wir – durch die PID die Würde des menschlichen Lebens angetastet werden. Als Vertreter der Kirchen halten wir daran fest, dass der Mensch von Beginn seiner Zeugung an über eine ureigene Identität verfügt, die sich bis zu seinem Tod ständig fort- entwickelt. Das heißt: Identität und deren Reife gehören zusammen. Die Ausbildung menschlicher Identität erst ab einem bestimmten Punkt ihrer Entwicklung als ethisch relevant zu betrachten, widerspricht unseren christlichen Wertvorstellungen zutiefst.

Zum anderen hegen wir die Befürchtung, dass mit der Zulassung der PID zur Verhinderung der Geburt behinderten Lebens der gesellschaftliche Druck auf werdende Eltern zunimmt, ein durch Erkrankung bzw. Behinderung in seiner Entwicklungsmöglichkeit begrenztes Kind abzulehnen. Gleichzeitig werden kranke und behinderte Menschen mit der zumindest impliziten Botschaft konfrontiert, sie gehörten eigentlich nicht dazu. Auch dies halten wir für inakzeptabel.“

Bischof Dröge und Weihbischof Heinrich sind überzeugt, dass die Abgeordneten sich ihre Entscheidung nicht leicht machen werden: „Wir möchten Sie auf diesem Weg begleiten und Sie wissen lassen, dass wir den Gesetzgebungsprozess und Ihren persönlichen Anteil daran gern mit unserem Gebet und mit unseren seelsorgerlichen Möglichkeiten unterstützen wollen.“