Erzbistum Berlin trauert um Dr. Hanna-Renate Laurien

Erzbischof Georg Kardinal Sterzinsky trauert „um eine streitbare und mutige Frau“. Hanna-Renate Laurien, die heute am 12. März 2010 verstorben ist, „hat ihren Standpunkt als Katholikin nie verleugnet“, so der Berliner Erzbischof weiter. „Als Vorsitzende des Diözesanrats hat sie stets die enge Zusammenarbeit mit mir gesucht. Auch in ihrem Ruhestand hat sie sich an den Berliner Debatten beteiligt, zuletzt im Volksbegehren ‚Pro Reli’. Unvergessen bleibt sie mir auch in ihrer engagierten Unterstützung beim Aufbau der Katholischen Akademie. Ich persönlich erinnere mich gern, wie sie mich nach meinem Amtsantritt in Berlin im Namen der Berliner Katholiken begrüßt hat. Wir werden ihre Stimme vermissen.“

Für den Vorsitzenden des Diözesanrats der Katholiken im Erzbistum Berlin Wolfgang Klose wird seine Vorgängerin im Amt immer ein Vorbild bleiben: „Mit Hanna-Renate Laurien verliert die Kirche von Berlin eine mutige Frau, die das offene Wort nicht scheute und Konflikten nicht aus dem Weg ging. Sie war eine Kämpferin für die gleiche Würde aller Getauften in der Kirche, egal ob Mann oder Frau, Priester oder Laie.“

Laurien war von 1991 bis 2000 Vorsitzende des Diözesanrats der Katholiken im Erzbistum Berlin, sie war Mitglied im Zentralkomitee der deutschen Katholiken von 1967 bis 2004, in dessen Hauptausschuss von 1972 bis 2001. Zu ihren zahlreichen weiteren Ehrenämtern zählte auch der Vorsitz des Berliner Diözesanverbands des Katholischen Deutschen Frauenbundes (KDFB) von 1996-2004. In dieser Funktion setzte sie sich entschieden für den Zugang von Frauen zur Diakonenweihe ein.

Hanna Renate Laurien wurde am 15. April 1928 in Danzig geboren und trat mit 24 Jahren zum katholischen Glauben über. Die gelernte Lehrerin war zunächst Kultusministerin in Rheinland-Pfalz, bevor sie von 1981 bis 1989 als Schulsenatorin und von 1991 bis 1995 als Präsidentin des Abgeordnetenhauses in Berlin politische Verantwortung übernahm.