Erzbistum Berlin trauert um Kardinal MeisnerEin Requiem, 13. Juli 2017, 18.00 Uhr in der St. Hedwigs-Kathedrale

Erzbischof Joachim Kardinal Meisner * 25.12. 1933 + 05.07.2017

Das Erzbistum Berlin trauert um seinen früheren Bischof Joachim Kardinal Meisner, der am 5. Juli im Alter von 83 Jahren verstarb. Der Berliner Erzbischof Dr. Heiner Koch lädt gemeinsam mit Weihbischof Dr. Matthias Heinrich und Weihbischof em. Wolfgang Weider alle herzlich zu einem Requiem für den Verstorbenen in die St. Hedwigs-Kathedrale ein. Am 13. Juli, um 18.00 Uhr.

 

Dompropst Prälat Tobias Przytarski hat in der St. Hedwigs-Kathedrale ein Kondolenzbuch ausgelegt, um auch in Berlin Gelegenheit zu geben an den verstorbenen früheren Bischof von Berlin Joachim Kardinal Meisner zu erinnern.

Das Buch ist zu den Öffnungs- und Gottesdienstzeiten der Kathedrale zugänglich im Vorraum.

 

In einer ersten Reaktion erklärt Erzbischof Koch: "Wir sind gekommen, ihn anzubeten"( Mt 2, 2) Dieses Leitwort , Worte der hl. Drei Könige aus dem Matthäusevangelium, hatte der von Kardinal Meisner so hoch verehrte und später heiliggesprochene Papst Johannes Paul II. dem Kölner Weltjugendtag als Leitwort gegeben. Während der zweijährigen Vorbereitung  dieser Tage spürte ich immer mehr, daß Kardinal Meisner diesen Satz auch als Leitwort für sein Leben und Wirken verstand: Immer wieder in der Gemeinschaft der Kirche sich auf den Weg machen, um Gott die Ehre zu geben in Tat und Wort. Ich bin Kardinal Meisner dankbar für das Vertrauen, das er mir schenkte, vor allem natürlich für die Weihe zum Bischof, die er mir am 7. Mai 2006 im Kölner Dom spendete. Ich bin ihm auch dankbar für seinen Dienst als Bischof von Berlin von 1980 bis 1989. Unbeeindruckt von den Versuchen kommunistischer Einflussnahme hielt er an der Einheit des Bistums Berlin fest und trieb die Annäherung und Aussöhnung mit Polen, Tschechen und Slowaken voran. Diesem Vermächtnis fühle ich mich als sein Nachfolger zutiefst verpflichtet.Mit den Christen unseres Bistums bete ich, daß Kardinal Meisner nun Gott schauen darf, dem er in seinem Leben  die Ehre gab.“

 

Weihbischof Dr. Matthias Heinrich zum Tod von Kardinal Meisner

„Wir werden keinem anderen Stern folgen als dem Stern von Bethlehem“, beim Dresdner Katholikentreffen 1987 hatte sich Kardinal Meisner nicht zum ersten Mal klar gegen alle Versuche der Vereinahmung durch den SED-Staat positioniert. Er war – nicht nur in Berlin – ein mutiger Bischof, der – wie er manchmal sagte – seinen Hirtenstab nicht als „Spazierstock“ verstanden hat. Seine klare Haltung auch zur Einheit des Berliner Bistums hat mich als jungen Priester in West-Berlin sehr beeindruckt. Die prägenden Jahre meines priesterlichen Dienstes habe ich unter seiner Berliner Amtszeit verbracht und bin ihm über seinen Weggang von Berlin hinaus stets verbunden geblieben. Ich habe ihm viel zu verdanken.

Joachim Kardinal Meisner war ein Mensch mit unerschütterlichem Glauben, einem großen Herzen und viel Humor. Wer ihn als religiösen Eiferer und erzkonservativen Hardliner beschreibt, der verzeichnet dessen Bild. Immer aber hat er das Evangelium – gemäß einem Wort des Apostels Paulus – „gelegen oder ungelegen“ verkündet und dafür auch Unverständnis, Prügel und Anfeindungen in Kauf genommen.

Die Erzdiözese Berlin, aber auch unsere Stadt hat einen großen Bischof und einen überzeugten Berliner verloren."

Matthias Heinrich war der erste Priester, den der damalige Bischof Joachim Meisner im Jahr 1981 im damaligen West-Berlin für sein neues Bistum geweiht hat:

Nachruf des Erzbistums Köln