„Freude und Hoffnung, Trauer und Angst“Kurzfilmprojekt der Deutschen Bischofskonferenz in Potsdam

Sechs Kurzfilme von Studierenden der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF, der Met Film School Berlin und des Hallischen Institut für Medien e.V. (HIM) zum Thema „Freude und Hoffnung, Trauer und Angst“ wurden am Dienstag, dem 17. November 2015 im großen Filmsaal der Filmuniversität (Marlene-Dietrich-Allee 11, 14482 Potsdam) vorgestellt:

 

  • PEDRAMS UNIVERSUM (Regie: Andreas Boschmann, Filmuniversität): Ein junger Breakdancer, vor drei Jahren aus dem Iran geflohen, hofft darauf, bleiben zu dürfen. Gleichzeitig entfernt er sich zunehmend von seinem früheren Leben im Iran.
  • BLUTSVERWANDT (Regie: Agniia Galdanova, MET Filmschool): Eine Mutter hütet ein Kleinkind, während zeitgleich ihr Sohn im Osten der Ukraine in Kampfhandlungen verwickelt ist; sie ängstigt sich über das Schicksal ihres Sohnes.
  • HAND IN HAND (Nadja Grubitzsch, Teresa Ifland, Mirko Rudolph, Laura Carius, Lisa Gleike, HIM): In der Begegnung mit einem unbegleiteten minderjährigen Flüchtling erinnert sich eine alte Frau an ihre eigene Erfahrung von Krieg und Flucht.
  • GRAUE STUNDE (Regie: Oliver Adam Kusio, Filmuniversität): Zwei Schwestern verabschiden sich von ihrem toten Vater.
  • AN DIE NACHGEBORENEN (Christian Zapf, Anne Walther, Darya Ernst u.a., HIM): „Verfilmung“ des gleichnamigen Gedichts von Bertolt Brecht
  • METAMORPHOSES (Regie: Vera Mayskaya, MET Filmschool): Tänzerischer Ausdruck von Freude, Hoffnung, Trauer und, Angst, aber auch der fünf Phasen des Sterbens nach Kübler-Ross.

Die Filme sind das Ergebnis eines Kurzfilmprojekts im Rahmen des Kunstprojekts der Deutschen Bischofskonferenz „Freude und Hoffnung, Trauer und Angst“ zum Konzilsjubiläum.
Prälat Dr. Karl Jüsten, Leiter des Kommissariats der deutschen Bischöfe – Katholisches Büro in Berlin, dankte in seinem Grußwort insbesondere dem Kurator des Kurzfilmprojekts, dem Berliner Filmproduzenten und Autor Dr. Werner Barg, der „die Türen zu den Film-Hochschulen geöffnet“ und das Filmprojekt begleitet und unterstützt hat „von der Planung bis zur Realisierung, von der ersten Idee bis zur Fertigstellung“.

Auch das Kurzfilmprojekt wurde von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien gefördert. Jüsten dankte daher insbesondere dem anwesenden Stellvertreter von Staatsministerin Grütters, MinDir Dr. Günter Winands. „Sie haben das gesamte Projekt von Anfang an wohlwollend betrachtet und durch erhebliche Zuschüsse die Realisierung einer Reihe unserer Projekte, nicht zuletzt unseres hiesigen Kurzfilmprojekts, erst ermöglicht.“

Finanziell beteiligt ist auch das Erzbistum Berlin. Weihbischof Wolfgang Weider erinnerte in seinem Grußwort für das Erzbistum Berlin an die Pastoralkonstitution „Gaudium et Spes“ über die Kirche in der Welt von heute, deren 50. Geburtstag den Anlass für das Kunstprojekt gab: „Freude und Hoffnung, Trauer und Angst gab es damals und gibt es heute. Sie sehen z.T. nur anders aus als damals; aber mir scheint, die Ängste sind viel größer geworden und die Hoffnungen viel dringlicher.“
Die Präsidentin der Präsidentin der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF, Dr. Susanne Stürmer, lobt dann auch noch das Zweite Vatikanische Konzil: Aus ihrer Sicht war es richtig, junge Filmemacher von heute mit den Fragen von vor 50 Jahren zu konfrontieren. „Sie treffen auch heute den Nerv. Ihre Initiative ist auf fruchtbaren Boden gefallen. Und ich beglückwünsche Sie, dass Sie den Mut hatten zu einer künstlerischen Auseinandersetzung einzuladen und – in unserem Fall – auch auf den Nachwuchs zu setzen.“

Aus insgesamt 14 kuratierten Beiträgen, die im Sommersemester 2015 entstanden sind, hat eine Jury sechs Filme für die Vorführung ausgewählt. Mitglieder der Jury waren:
-    Dr. Walter Zahner (Gesamtkurator des Konzilsprojekts)
-    Harald Hackenberg (Geschäftsführer Katholisches Filmwerk)
-    Joachim Opahle (SIGNIS Europe, Rundfunkbeauftragter-Erzbistum Berlin)
-    Prof. Dr. Reinhold Zwick (Katholische Filmkommission, Westfälische Wilhelms-Universität Münster)
-    Dr. Werner Barg (Filmproduzent, Autor und Kurator des Kurzfilmprojekts)
Die Jury-Mitglieder berichten übereinstimmend von „schweren Entscheidungen“ aus „durchweg beachtlichen Produktionen“.
Dr. Werner Barg beobachtet, dass das Thema des Kunstprojekts offenbar bei den Filmstudierenden „emotionale Horizonte“ geöffnet hat: „Freude und Hoffnung, Trauer und Angst sind große Emotionen, die uns im Kino stets bewegen und nun auch die Studierenden motiviert haben Die Auswahl unter den insgesamt sehr guten Beiträgen fiel der Jury nicht leicht.“

Harald Hackenberg, Geschäftsführer des Katholischen Filmwerks, will „aus dem kreativen Pool der beteiligten Filmhochschulen schöpfen“, was „spannende Bildungsarbeit in Schule und Gemeinde“ verspricht. DVDs der ausgewählten Filme können anschließend über katholische und evangelische Medienzentralen entliehen oder unter www.medienzentralen.de online genutzt werden.
Prof. Zwick, der vorab mit den Kuratoren Zahner und Barg in einem Workshop die Studierenden auf die Thematik eingestimmt hatte, zeigte sich beeindruckt, wie sich diese auf das kirchlich initiierte Projekt „ohne Berührungsängste“ eingelassen hätten.
Der Kurator des gesamten Kunstprojekts Dr. Walter Zahner hob die Vielfalt der Stoffe hervor: „Die Idee, dass sich Themen aus dem Motto der gesamten Veranstaltung "Freude und Hoffnung, Trauer und Angst" widerspiegeln mögen, ist vielfältig eingelöst worden.“

www.metfilmschool.de
www.filmuniversitaet.de
www.medienkomm.uni-halle.de

 

Zum Projekt „Freude und Hoffnung, Trauer und Angst“

Vor 50 Jahren ging in Rom das Zweite Vatikanische Konzil zu Ende. Mehr als 2.500 katholische Bischöfe aus aller Welt hatten u.a. das Verältnis der Kirche zur Welt von heute neu bestimmt und in der Pastoralkonstitution, einem der letzten Dokumente der Beratungen niedergeschrieben. Dieser Text beginnt mit den Worten „Freude und Hoffnung, Trauer und Angst“.

In diesem Dokument wendet sich die Kirche an alle Menschen. Sie fragt: Wer bist Du? Wo bist Du? Was bist Du? Was bewegt Dich? Sie sagt nicht: So und so hast Du zu sein. Sondern sie hört den Menschen zu.

Zum Konzilsjubiläum 2015 präsentieren Theatermacher, Filmschaffende, Schriftsteller, Musiker und Bildende Künstler an mehreren Orten in Deutschland:

 

  • Kunst, die auf die Menschen zugeht.
  • Kunst, die sich der Trauer und Angst annimmt.
  • Kunst, die Freude und Hoffnung macht.

Das Projekt wird von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien gefördert.

www.freude-und-hoffnung.com