Für einen friedlichen 1. Mai 2010Christen, Juden und Muslime rufen auf zum Gewaltverzicht

Die beiden großen christlichen Kirchen in Berlin, die Jüdische Gemeinde zu Berlin, der Verband islamischer Kulturzentren, der Ditib Landesverband in Berlin e.V. und die im Ökumenischen Rat Berlin-Brandenburg zusammengeschlossenen Kirchen  appellieren, den 1. Mai friedlich zu feiern.

„Wir sorgen uns, dass im Zusammenhang mit den Demonstrationen am 1. Mai Menschen zu Schaden kommen. Wir denken dabei an die, die aus unterschiedlichen Gründen friedlich für ihre Ziele demonstrieren, und an die Polizistinnen und Polizisten, die dies ermöglichen. Wir beten dafür, dass alle bewahrt bleiben, und wir denken an ihre Familien.

In unserem demokratischen Staat ist es wichtig und nötig, sich in bestimmten Situationen mit allen friedlichen und legitimen Mitteln gegen menschenverachtende Ideologien zu wenden. Wenn bewusst die Verletzung der körperlichen Unversehrtheit von Menschen in Kauf genommen oder sogar beabsichtigt wird, so ist dies selbst Ausdruck eines menschenverachtendem Denkens und Handelns.

Deshalb bitten wir alle Beteiligten eindringlich, das eigene Denken, Fühlen und Handeln in diesem Sinn zu prüfen. Möge das Motto ‚Gewaltverzicht und friedliches Miteinander’ die Herzen aller erreichen.“

Bischof Dr. Markus Dröge, Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz

Erzbischof Georg Kardinal Sterzinsky, Erzbistum Berlin

Lala Süsskind, Vorsitzende der Jüdische Gemeinde zu Berlin

Pröpstin Friederike von Kirchbach, Vorsitzende des Ökumenischen Rates Berlin-Brandenburg

Imam Saadettin Pinarbas, Verband islamischer Kulturzentren e.V. (VIKZ in Berlin)

Fatih Eroglu, Landesvorsitzender der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (Ditib), Landesverband in Berlin e.V.