Kirchen übermitteln Grußbotschaft zum Jüdischen Neujahr „Antisemitismus lässt sich durch nichts begründen oder rechtfertigen“

Zum jüdischen Neujahr, zu Rosh HaShana 5775, haben Bischof Dr. Markus Dröge und der Diözesanadministrator des Erzbistums Berlin, Prälat Tobias Przytarski, den jüdischen Gemeinden Segenswünsche übermittelt.
In dem Schreiben, das unter anderem an den Zentralrat der Juden in Deutschland und an die jüdischen Gemeinde in Berlin, Potsdam und Frankfurt/Oder gerichtet ist, heißt es:
„Das letzte Jahr war ein sehr bewegendes und bewegtes Jahr, nicht immer einfach. Bewusst und aufmerksam verfolgen wir Tendenzen eines Antisemitismus, der sich öffentlich in erschreckender Weise gezeigt hat. Als Kirchen stehen wir an Ihrer Seite, um jeglicher Form von Antijudaismus, Antisemitismus und Rassismus entgegenzutreten. Wir wissen uns auch gerade aufgrund der jüdischen Wurzeln unseres christlichen Glaubens mit dem Judentum verbunden. Wir sind zutiefst dankbar, dass jüdisches Leben heute wieder zum festen Bestandteil des Alltags in Berlin, ja, in ganz Deutschland, gehört.

 Antisemitismus lässt sich durch nichts begründen oder rechtfertigen. Daher ist es auch nicht tolerierbar wenn versucht wird, ihn im Zusammenhang mit einer Kritik an der aktuellen Politik des Staates Israel wieder salonfähig zu machen. […]

Unseren Gruß verbinden wir mit der Bitte und dem Wunsch, es möge uns gelingen, im neuen Jahr möglichst zahlreiche Begegnungen anzuregen, damit viele Menschen ihr Wissen über religiöse Traditionen mehren, noch vorhandene Vorurteile abbauen und gemeinsam zum Wohle aller Menschen wirken."