Der Leiter des Außenamtes des Moskauer Patriarchats der Russischen Orthodoxen Kirche, Metropolit Hilarion Alfejew und der Berliner Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki appellieren an die Politiker, sich für die entführten syrischen Bischöfe einzusetzen. Entgegen anderslautenden Medienberichten sind der syrisch-orthodoxe Erzbischof von Aleppo, Juhanna Ibrahim, und sein griechisch-orthodoxer Amtsbruder Bulos al Jasidschi offenbar noch nicht freigelassen worden.
Bei einem Treffen in Berlin äußerten beide Bischöfe ihre Sorge um die Lage der Christen im Nahen Osten, im Heiligen Land und den Ländern des sogenannten „Arabischen Frühlings". Metropolit Hilarion und Kardinal Woelki waren sich einig, dass die dort lebenden Christen die Unterstützung und den Schutz der internationalen Gemeinschaft brauchen, da sie massiv bedroht werden. Die Entführung sei nur ein besonders dramatischer Fall.
In dem Gespräch betonten Metropolit Hilarion und Kardinal Woelki die Übereinstimmungen im Verständnis des apostolischen Glaubens, im eucharistischen Kirchenverständnis und in den Sakramenten. Beide Kirchen sehen sich verbunden im Einsatz für die Freiheit des Glaubenszeugnisses und die moralischen Werte christlichen Lebens angesichts eines zunehmenden Säkularismus und Liberalismus. Man war sich einig, die Zusammenarbeit auf dem Gebiet des Erzbistums Berlin zu intensivieren.
Metropolit Hilarion war in Begleitung von Erzbischof Longin, Erzbischof Feofan und Abt Daniil bei Kardinal Woelki zu Gast.