„Nicht eine Belohnung für die Vollkommenen, sondern eine Nahrung für die Schwachen“ Pastorales Schreiben „Segensfeiern für Paare, die sich lieben“

In einem Brief an die Priester, Diakone und alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im pastoralen Dienst des Erzbistums Berlin hat sich Erzbischof Dr. Heiner Koch für das Erzbistum Berlin zum Handlungstext des Synodalen Weges „Segensfeier für Paare, die sich lieben“ geäußert und nach vielen Gesprächen und Diskussionen eine differenzierte Entscheidung getroffen.

Leitend ist für Erzbischof Koch das nachsynodale apostolische Schreiben von Papst Franzikus „Amoris laetitia“. Darin hat er als guter Hirt neben dem juristischen Weg einen Weg der Seelsorge eröffnet. Von ihm her nimmt der Bischof die Seelsorgerinnen und Seelsorger des Erzbistums in die Verantwortung, „im vertrauensgeschützten Rahmen der persönlichen Seelsorge“ eine pastorale Entscheidung zu treffen. Er fordert die Seelsorgerinnen und Seelsorger auf, die besondere theologische und anthropologische Bedeutung des Ehesakraments zu beachten und zu schützen und den Worten des Heiligen Vaters zu folgen: „Es geht darum, alle einzugliedern; man muss jedem einzelnen helfen, seinen eigenen Weg zu finden, an der kirchlichen Gemeinschaft teilzuhaben, damit er sich als Empfänger einer unverdienten, bedingungslosen und gegenleistungsfreien Barmherzigkeit empfindet.“ (Amoris laetitia, Nr. 297). „Wir sind berufen, die Gewissen zu bilden, nicht aber dazu, den Anspruch zu erheben, sie zu ersetzen.“ (Amoris Laetitia Nr. 37)

Erzbischof Koch beschreibt sehr differenziert die vielen Gründe, die für und gegen eine Segnung von Paaren sprechen, die nicht die sakramentale Ehe schließen können oder wollen. Er formuliert die Erwartung, dass jede Seelsorgerin und jeder Seelsorger die Frage differenziert abwägt und verantwortlich entscheidet. Er erwartet aber auch, die jeweils andere Position zu respektieren. Dazu gehört für ihn, Segnungen weder politisch noch medial zu nutzen.

Entscheidend bewegt Erzbischof Koch in Ausübung des ihm aufgegebenen Hirtenamts auf diesem Weg theologisch und kirchlich und in gegenseitigem Respekt die Einheit in der Verschiedenheit der inhaltlichen Positionen und die Einheit mit dem Heiligen Vater zu wahren.

Das Pastorale Schreiben


Einordnung des Diözesanrats