Ökumene-Jury ehrt «Der Tag» beim Filmfestival «achtung berlin»

Berlin (KNA). Der Dokumentarfilm «Der Tag» hat beim Festival «achtung berlin new film award» den Preis der Ökumenischen Jury erhalten. Regisseur Uli M. Schueppel und Kameramann Cornelius Plache gelinge «in Worten, Ton und Bildern eine einfühlsame Meditation über das Sterben und über den Menschen als einsames und soziales Wesen», begründete die Jury bei der Preisverleihung am Mittwochabend im Kino «Babylon» die Auszeichnung. Der Preis ist mit 1.000 Euro dotiert. Das Geld stiftete die Bruderhilfe Pax Familienfürsorge.

«Der Tag» zeichnet den letzten Tag von zwölf Verstorbenen in Berlin nach, die durch Krankheit, Unfall oder Suizid ums Leben kamen. Angehörige oder Wegbegleiter der Verstorbenen schildern aus dem Off den Tag vom frühen Morgen bis zum Moment des Todes. Im Ton wird das «alltägliche Leben» als musikalische Sound-Collage inszeniert.

Die Ökumenische Jury lobte, der Film ermutige in einer Zeit der Sprachlosigkeit oder auch der Klischees beim Thema Tod zu eigener sprachlicher Auseinandersetzung mit Schicksal und Leid und zeige die tiefe Bedeutung von Erinnerung auf.

Eine positive Erwähnung sprach die Ökumenische Jury für den Dokumentarfilm «Deutsche Seelen - Leben nach der Colonia Dignidad» von Regisseur Martin Farkas aus. Er zeige verletzte Menschen hinter dem Skandal um den pädophilen Sektenanführer Paul Schäfer und vermittele dabei ein provozierendes Bild vom Umgang mit Verletzung und Schuld. Während des einwöchigen Festivals wurden mehr als 80 Spiel- und Dokumentarfilme präsentiert, die einen thematischen Bezug zu Berlin haben oder von einer Berliner oder Brandenburger Filmproduktion realisiert wurden.

(Quelle: KNA)