Ökumenische Karfreitagsprozession in Berlins Mitte

Am 2. April 2010 findet in Berlin Mitte erstmals eine ökumenische Karfreitagsprozession statt. Initiiert wurde die Prozession vom Kirchenkreis Berlin Stadtmitte und Generalsuperintendent Ralf Meister. Bischof Dr. Markus Dröge und der katholische Weihbischof Dr. Matthias Heinrich werden die Prozession begleiten und gemeinsam den Abschlusssegen sprechen.

„Wir haben uns bei der Konzeption auf überlieferte Traditionen berufen“, so Generalsuperindendent Meister, „durch diese Prozession wollen wir dem Karfreitag in der Mitte Berlins wieder eine Prägung geben und ihn sichtbar machen.“

Nach Abschluss des Gottesdienstes im Berliner Dom werden Ralf Meister und Superintendent Bertold Höcker das auf den Altarstufen des Domes liegende Kreuz aus der Kirche hinaustragen. Um 11 Uhr startet der Karfreitagsprozessionszug. Schweigend ziehen die Teilnehmer vom Berliner Dom aus zu sechs weiteren Erinnerungsorten, unter anderen der St. Marienkirche, der Ruine der Petri Kirche und dem Bebelplatz mit dem Mahnmal zur Bücherverbrennung.

Vor jedem der sieben Erinnerungsorte trägt ein Geistlicher eine Bibellesung vor. Das Kreuz wird von den Pfarrern von Station zu Station getragen. Da die Prozession eine gottesdienstliche Handlung ist, kleiden sich die Pfarrer in schwarze Talare.

Generalsuperintendent Meister wird an die Geschichte des jeweiligen Ortes in Verbindung mit dem dort erlittenen Leid erinnern - an der Ruine der Petri-Kirche etwa an Krieg und Zerstörung. 

In der christlichen Tradition werden die sieben Tagzeiten des Stundengebetes mit den Stationen der Passion Jesu und den sieben römischen Stationskirchen verknüpft. Deshalb hatten Karfreitagsprozessionen im deutschen Sprachraum sieben Stationen an sieben Kirchen.

Aus theologischer Sicht symbolisiert das Schweigen der Prozessionsteilnehmer ihre Solidarität mit dem Schmerz und dem Leiden Christi. Die Klanghölzer und Karfreitagsratschen, die die Teilnehmer mit sich führen, geben neben dem Schweigen dem Schrecken Ausdruck. Damit knüpft die Berliner Karfreitagsprozession an in vielen Jahrhunderten gewachsene Traditionen an. 

Termin:
Freitag, 2. April 2010, Berliner Dom, ab 10 Uhr Gottesdienst
11 Uhr: Beginn der Prozession

Stationen: Berliner Dom, St. Marienkirche, Nikolaikirche, Ruine der Petrikirche Friedrichwerdersche Kirche, Französische Friedrichstadtkirche (Gendarmenmarkt), St. Hedwigs-Kathedrale (Bebelplatz)

Voraussichtliche Dauer: 2,5 Stunden

Weitere Informationen:
Christiane Bertelsmann
Pressesprecherin Evangelischer Kirchenkreis Berlin Stadtmitte
Tel.: 030-258185-111
Mobil.: 0170-2377468
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