Berlin (KNA) In ihren Osterbotschaften haben die ostdeutschen Bischöfe den christlichen Glauben an die Auferstehung als Quelle der Hoffnung und Lebensorientierung hervorgehoben. Für unzählige Christen sei das "keine fadenscheinige Vertröstung auf ein Jenseits oder ein Aufruf zur Passivität, sondern Halt für ihr Leben und Motivation ihres Handelns", sagte der Magdeburger Bischof Gerhard Feige. Vor diesem Hintergrund rief er dazu auf, Not und Leid positiv zu verarbeiten und sich für eine gerechtere, menschlichere Welt einzusetzen.
Nach den Worten des Berliner Kardinals Rainer Maria Woelki ist Ostern "die Antwort des christlichen Glaubens auf die Provokation des Todes". Nicht der Tod, sondern die Auferstehung sei das "Schlusskapitel" jeder Lebensgeschichte. Es stimme ihn zugleich nachdenklich, dass sich "viele schwer mit dem Glauben an die Auferstehung" tun.
Dresdens katholischer Bischof Heiner Koch ermunterte die Christen in der Diaspora, die Begegnung und das Gespräch mit nicht Gläubigen zu suchen und diesen in schwierigen Situationen beizustehen. Er erlebe unter den Konfessionslosen eine große Wertschätzung für die Kirche und die Christen. Diese sei sogar oft größer als in Westdeutschland, schilderte Koch seine Eindrücke. Ohne den Glauben an die Auferstehung bleibe Ostern jedoch eine "irreale und bedeutungslose Geschichte". Gottes Liebe und Treue habe eben auch im Tod keine Grenze. "Das ist die Kernbotschaft der Osternacht, ohne die das Osterfest zu einem Hasenfest mit ungelegten Eiern verkrüppelt", sagte Koch.
Kirchenpräsident Joachim Liebig von der Evangelischen Landeskirche Anhalts warnte in seinem Osterwort davor, die Selbstbestimmung und Kontrolle über das Leben zum Grundsatz zu erklären. "Es ist ein alter Wunsch der Menschheit, das Leiden zu beenden", sagte Liebig. Gesellschaftlich könne daraus jedoch ein Klima der Fremdbestimmung entstehen. "Wenn Eltern sich zu einem behinderten Kind bekennen, gilt ihnen alle Unterstützung und Solidarität - keine Vorwürfe. Und wenn Menschen am Ende des Lebens größter Pflege bedürfen, so ist das Ausdruck unserer Menschlichkeit und kein Kostenfaktor."
Der Erfurter Weihbischof und Diözesanadministrator Reinhard Hauke erklärte, Ostern sei "gelebte Hoffnung über die Todesgrenze hinaus". Das Fest stehe für den Aufbruch in ein neues Leben, in dem der Tod "nicht mehr das letzte Wort" habe.
Die Landesbischöfin der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM), Ilse Junkermann, betonte, Gott brauche die Menschen als "Werkzeuge seines Friedens", etwa an der Seite von Flüchtlingen. Er brauche Menschen und Regierungen, die nach Frieden strebten und uneigennützig seien. Die Osterbotschaft stärke auch in diesem Zusammenhang die Hoffnung: "Das Leben wird siegen."