Tomasz Jablecki und Jonas Treichel werden am Sonnabend, 3. Juni 2023, 10.00 Uhr in St. Joseph (Müllerstraße 161, 13353 Berlin-Wedding) durch Erzbischof Dr. Heiner Koch zu Priestern geweiht.
In seiner Predigt zur Priesterweihe am 3. Juni 2023 stellt Erzbischof Dr. Heiner Koch den „Dienst des Hirten und die Sakramentalität des priesterlichen Dienstes“ heraus: „Der Priester vergegenwärtigt die Anwesenheit Gottes in dieser Welt in aller Demut, im Wissen um all seine Grenzen und Schwächen, er führt die Menschen in die Gemeinschaft mit Gott“. Einem kultisch-sacerdotalen Verständnis erteilt er eine klare Absage: „Priestersein ist nicht ein Bündel von Funktionen, die immer weiter auseinandergenommen und auch Laien übertragen werden können.“ Aus diesem Grund sieht der Berliner Erzbischof auch keine Möglichkeit, Laien die Taufvollmacht als Regel zu übertragen.
Gleichzeitig fordert er im Weihe-Gottesdienst Priester auf, Leitung zu teilen: „Nicht jede Leitungsaufgabe kann und sollte vom Priester wahrgenommen werden. Unterschiedliche Leitungsaufgaben, die unterschiedliche Qualifikationen, Ausbildungen und Fähigkeiten erfordern, gehören zusammen mit dem Priester in den Dienst der Leitung etwa in einer Pfarrei. Und doch bleiben sie hingeordnet auf den sakramentalen Dienst der Leitung der Kirche und den Hirtendienst des Priesters“.
Tomasz Jablecki (29) wurde in Nowa Sol (Polen) geboren. Nach dem Abitur studierte er von 2012 bis 2017 katholische Theologie in Stettin. Im Anschluss arbeitete er zunächst für mehrere Jahre in der Altenpflege in Berlin. 2019 bewarb er sich als Priesterkandidat im Erzbistum Berlin und begann ein Praktikum in der Gemeinde „Zu den hl. 12 Aposteln“ (Zehlendorf). Nach der Annahme als Priesterkandidat begann er im August 2020 den Pastoralkurs. Seitdem ist er eingesetzt in der Pfarrei St. Nikolaus (Blankenfelde) und in der Pfarrei Mariä Unbefleckte Empfängnis (Zossen). Im Juni 2021 wurde er zum Diakon geweiht.
Zu seiner Berufung sagt er: „Die Liebe Gottes zu uns Menschen ist unendlich. Vermutlich ist diese Tatsache für viele Menschen unverständlich oder nur ein leerer Satz. Ich habe entdeckt, dass Gott mich wirklich liebt und dass seine Liebe nicht auszuschöpfen ist. Durch kleine Gesten anderer Menschen, durch das Wort Gottes und durch die Eucharistie zeigt Gott mir, wie er mich liebt und wie er sich um mich kümmert. Dieses große Geschenk der Liebe konnte ich nicht ohne Antwort lassen. Durch das Priestersein kann ich Gott mein Leben ganz hingeben und Zeuge der Liebe Gottes in der Welt sein. Wo die Menschen eine Sehnsucht nach Erfüllung verspüren, möchte ich verkündigen: Gott liebt dich.“
Jonas Treichel (25 Jahre) ist in Berlin geboren und aufgewachsen. Als Schüler der katholischen Theresienschule in Berlin-Weißensee kam er in Kontakt mit dem Glauben und ließ sich als Jugendlicher taufen. Nach dem Abitur begann er als Priesterkandidat das Theologiestudium, das ihn nach Frankfurt-St. Georgen, Paris und Erfurt führte. 2021 schloss er das Studium ab und ist seit Sommer 2021 für die Berufseinführung eingesetzt im Pastoralen Raum Charlottenburg-Wilmersdorf.
Zu seiner Berufung sagt er: „‘Du bedarfst nicht unseres Lobes, es ist ein Geschenk deiner Gnade, dass wir dir danken.‘ (aus dem vierten Hochgebet) – Was könnte ich Gott geben, was ich nicht schon von ihm empfangen habe? Als ich mit 13 Jahren getauft wurde, hätte ich nicht für möglich gehalten, welchen Plan er mit mir vorhat. Er hat durch seinen Sohn Jesus Christus sein bedingungsloses Ja zu uns gesprochen. So gebe ich ihm mit Freude mein Ja zu seinem Plan zurück. Nicht ins Blaue hinein, denn Gott ist wirklich da. Als Priester möchte ich den Menschen Gottes Gegenwart und Zuwendung bringen. So Gott zu loben und Priester zu sein ist für mich nicht nur Aufgabe, sondern im Ersten und Letzten Geschenk seiner Gnade.“