Durch den SPIEGEL erfuhren wir am 19.02. vom Vorwurf des sexuellen Missbrauchs im Don Bosco Heim in Berlin-Wannsee im Zeitraum von 1960 bis 1975.
Die Vorwürfe richten sich gegen mehrere namentlich genannte
Ordensmitglieder, die damals in der Einrichtung tätig waren. Inzwischen berichten verschiedene Medien über massive Vorwürfe. Es liegt erstmals ein Pressebericht vor, in dem ein Zeuge namentlich benannt wird.
Die durch die Deutsche Provinz umgehend aufgenommenen Recherchen
haben ergeben: Die genannten Personen waren in dem angegebenen Zeitraum in der Einrichtung tätig.
Bisher können wir sagen: Drei der Genannten sind inzwischen verstorben, einer hat die Ordensgemeinschaft verlassen. Zwei leben heute noch in der Ordensgemeinschaft. Die beiden noch Lebenden weisen die Vorwürfe von sich. Wir gehen den Vorwürfen weiter nach und werden auch versuchen, mit dem in der Presse genannten Zeugen Kontakt aufzunehmen.
Zu diesem Zeitpunkt können wir folgendes feststellen:
- Bis zur Anfrage vom 19.02.10 war den Verantwortlichen in der
Deutschen Provinz nicht bekannt, dass Vorwürfe von sexuellem Missbrauch gegenüber Ordensmitgliedern oder angestellten Mitarbeitern des ehemaligen Don Bosco Heimes in Berlin-Wannsee im Raum stehen. Ehemalige Kinder und Jugendliche haben sich bisher nicht an die Ordensleitung gewandt, wir kennen die Anschuldigungen aus den Medien.
- Für Opfer sexuellen Missbrauchs stehen als externer Ansprechpartner Herr Dr. Janko Jochimsen, Email: jochimsen(ät)urios-beratung.de, und seitens der Ordensgemeinschaft P. Franz-Ulrich Otto, Email: otto(ät)donbosco.de, zur Verfügung.
Auch der Beauftragte der Deutschen Provinz zur Klärung von aktuellen Missbrauchsfällen, Prof. Dr. Günther Schatz, Email: guenther.schatz(ät)ksfh.de, kann kontaktiert werden.
- Die bisher gesichteten Personalunterlagen ergeben keine Anhaltspunkte für die erhobenen schwerwiegenden Vorwürfe. Aber die Recherchen sind noch nicht abgeschlossen. Sie werden von internen und außenstehenden Personen vorgenommen.
- Die Pressestelle des Provinzialats ist zu erreichen für Rückfragen und steht für Stellungnahmen zur Verfügung. E-mail: pressestelle(ät)donbosco.de
- Grundsätzlich gilt: Wir gehen jedem Missbrauchsvorwurf, sei er
sexueller oder anderer Natur, mit großem Nachdruck und ohne Ansehen der Person nach und versuchen die Sachverhalte – auch wenn sie weit zurückliegen – aufzuklären.
- Besonders wichtig ist es uns, den Opfern, wo immer dies möglich ist, beizustehen, um sie bei der Aufarbeitung ihrer Leiden zu unterstützen.
- Die Ordensgemeinschaft bedauert jegliches Fehlverhalten, das uns anvertrauten jungen Menschen geschadet hat, zutiefst. Besonders betroffen sind wir, wenn ein solches Fehlverhalten von einem unserer Ordensmitglieder ausgegangen ist. Dies steht in einem krassen Widerspruch zu unserem Auftrag. Der Provinzial bittet für alle Erniedrigung und alles Leid um Entschuldigung, wo dies in einer unserer Einrichtungen jungen Menschen zugefügt wurde.
Deutsche Provinz der Salesianer Don Boscos
St.-Wolfgangs-Platz 10
81669 München
Referentin für Öffentlichkeitsarbeit
Gabriele Merk-Horstmann
Tel: (0 89) 480 08 - 460
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