Vorwurf wegen sexuellen Missbrauchs gegen Priester des Erzbistums Berlin

Am heutigen Sonntag, 19. Dezember 2010, informiert der Beauftragte des Erzbistums Berlin für Verdachtsfälle auf sexuellen Missbrauch an Minderjährigen durch Kleriker, Dompropst Dr. Stefan Dybowski, die Gemeinde Herz Jesu Tegel über einen Vorwurf gegen den bisherigen Pfarrer:

„Gegen Pfarrer M. ist im Kontext der Leitlinien für den Umgang mit sexuellem Missbrauch Minderjähriger durch Kleriker über die bundesweite Telefon-Hotline „Hilfe für Opfer sexuellen Missbrauchs“ der Deutschen Bischofskonferenz ein Vorwurf wegen sexuellen Missbrauchs erhoben worden. Der Vorwurf bezieht sich auf den Zeitraum der 90er Jahre.

Der Erzbischof muss und will jedem Vorwurf, der ihm zur Kenntnis gebracht wird, nachgehen. Aus diesem Grund hat er – wie im Kirchenrecht vorgesehen – eine Untersuchungskommission eingesetzt und eine Voruntersuchung angeordnet.
Nach den Leitlinien der Deutschen Bischofskonferenz haben sich die Bischöfe verpflichtet, mit den öffentlichen Strafverfolgungsbehören zusammen zu arbeiten, so auch in diesem Fall.

Pfarrer M. hatte Kardinal Sterzinsky aus gesundheitlichen Gründen um eine Auszeit gebeten. Dieser Bitte hat unser Erzbischof umgehend entsprochen. Pfarrer M. ist daher bis zum Abschluss der Untersuchung nicht seelsorglich tätig.

Als Beauftragter des für Verdachtsfälle auf sexuellen Missbrauch an Minderjährigen durch Kleriker habe ich versucht, mit der beschuldigenden Person Kontakt aufzunehmen, was mir bis jetzt nicht möglich war, da sie anonym bleiben wollte. Ich informiere Sie heute über diesen Vorfall, weil es mir wichtig ist, dass Sie dies von uns erfahren, bevor Sie es in der Presse lesen können.

Es ist uns allen bewusst, dass der Zeitpunkt der Beurlaubung vor Weihnachten äußerst ungünstig ist. Seien Sie versichert, dass wir uns bemühen, eine gute Lösung für die Seelsorge in Ihrer Pfarrgemeinde zu finden.“