Wichmann-Jahrbuch 2006/2007 erschienenBeiträge zur Berlin-Brandenburgischen Kirchengeschichte

Im Mittelpunkt des neu erschienenen Wichmann Jahrbuchs 2006/2007 stehen Persönlichkeiten, die in Beziehung zur Berliner Kirche wirkten.
Der Ermländer Fürstbischof Ignacy Krasicki, ein aufgeklärter polnischer Literat, konsekrierte 1773 die St. Hedwigskirche – dies wirft die Frage nach seinem Verhältnis zu den Königen von Preußen auf.
Der aus einer Hamburger jüdischen Familie stammende Hermann Cohen wurde als „Wunderknabe“ und Meisterschüler Franz Liszts gefeiert, bevor er sich 1847 taufen ließ, in den Karmelitenorden eintrat und europaweit die eucharistische Anbetung förderte. 1871 kam er in Spandau bei der Betreuung Kriegsgefangener ums Leben.
Aus den Reihen der Berliner Seelsorger ragt Karl Pelz heraus. Die von ihm initiierte St. Augustinus-Kirche beeindruckt als spätexpressionistischer Kirchenbau. Sein Buch „Der Christ als Christus“ kam 1940 auf den Index der verbotenen Bücher.
Petro Werhun sammelte seit 1927 die ukrainischen Katholiken im byzantinischen Ritus und förderte die Annäherung von Ost- und Westkirche. 1945 wurde er vom sowjetischen Geheimdienst nach Sibirien deportiert. Papst Johannes Paul II. sprach ihn 2001 selig.

Weitere Beiträge des Jahrbuchs sind der Geschichte des St. Otto-Heimes in Zinnowitz gewidmet, der Untergrundseelsorge französischer Priester und Laien in Berlin in den Jahren des Zweiten Weltkrieges, Frühdrucken in der Bibliothek der Oberkirche Cottbus, oder dem Bischöflichen Hilfswerk „Not in der Welt“, das von 1968 bis 1991 trotz mancher Schwierigkeiten mit Erfolg in der DDR Spenden für kirchliche Hilfsprojekte in der Dritten Welt sammelte.

Wichmann-Jahrbuch des Diözesangeschichtsvereins N. F. 9, 46./47. Jahrgang (2006/2007),
hrsg. von Michael Höhle, Heiligenstadt: Verlag F. W. Cordier 2007, ISBN: 978-3-939848-07-7 (14,90  €)
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