Im Jahr 2020 wird es im Erzbistum Berlin nurmehr rund 30 Pfarrgemeinden geben. Diese Zielzahl nannte Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki im Rahmen einer ersten Auftaktveranstaltung zum Prozess „Wo Glauben Raum gewinnt“, den der Erzbischof im Advent mit einem Hirtenbrief angestoßen hatte. Rund 170 Priester und Diakone aus dem ganzen Erzbistum Berlin waren dazu in die Katholische Akademie gekommen; weitere Veranstaltungen für die pastoralen Mitarbeiter, den Diözesanrat und Diözesanpastoralrat sowie für die Verwaltung des Erzbistums sind noch in dieser Woche vorgesehen.
In den ersten vier Jahren sollen sich die bestehenden Pfarrgemeinden, Einrichtungen und sonstigen Orte des Glaubens zu einem pastoralen Raum zusammen finden. Der Zusammenschluss zu großen Pfarreien erfolgt danach.
Generalvikar Prälat Tobias Przytarski machte deutlich, dass die pastoralen Räume möglichst aus den Pfarreien und Einrichtungen heraus entwickelt werden sollen.
Zudem sollen Seelsorge und Verwaltung entkoppelt werden, so dass nicht jeder Pfarrer auch mit Verwaltungsaufgaben befasst ist. Neben den am Ende nur noch 30 Pfarreien wird es aber weiterhin eine Vielzahl von Gemeinden und Gemeinschaften innerhalb der Struktur geben.
Generalvikar Przytarski betonte, dass nicht aus einer akuten Notsituation – weder finanziell noch personell – gehandelt werden muss. Es gehe vielmehr darum, in den kommenden acht Jahren eine Pastoralen Prozess anzustoßen, der am Ende in einer zukunftsfähigen Struktur mündet.
„Wir können auch noch nicht alle Fragen jetzt beantworten, manche Fragen kennen wir noch gar nicht. Wir werden gemeinsam an Antworten arbeiten“, so Generalvikar Przytarski.
Die Auftaktveranstaltungen haben dialogischen Charakter: neben der Information durch den Bischof geht es entscheidend auch darum, Rückmeldungen, Erfahrungen, Hoffnungen und Ängste zu erfahren, die mit dem bevorstehenden Prozess verbunden sind.
Der Leiter der dazugehörigen Stabsstelle im Erzbischöflichen Ordinariat, Markus Weber, verwies auf <link erzbistum wo-glauben-raum-gewinnt>www.erzbistumberlin.de/erzbistum/wo-glauben-raum-gewinnt/ , wo kontinuierlich Begleitmaterialien, Themensammlungen, FAQs, und grundlegende Texte eingestellt werden sollen. „Damit möglichst viele von schon gemachten Erfahrungen profitieren können“.
Als nächster Schritt werden Markus Weber und sein Stellvertreter Markus Papenfuß in die Gemeinden und Dekanate vor Ort gehen, um den Prozess weiter zu erläutern und das weitere Vorgehen abzustimmen.