Woelki führt neuen Präsidenten der Katholischen Hochschule ein

(KNA) Stabwechsel an der Katholischen Hochschule für Sozialwesen Berlin (KHSB): Kardinal Rainer Maria Woelki hat am Dienstag Ralf-Bruno Zimmermann (52) als Präsident und Axel Bohmeyer (37) als Vizepräsident eingeführt. Beide stehen in den kommenden vier Jahren an der Spitze der Hochschule in Trägerschaft des Erzbistums Berlin. Sie lösten Monika Treber und Monika Willenbring ab, die beide nicht mehr für die Ämter kandidierten.

Zimmermann lehrt seit 1998 Sozialmedizin und Sozialpsychiatrie an der KHSB. Von 1999 bis 2005 war er bereits deren Prorektor. Bohmeyer lehrte ab 2006 drei Jahre Anthropologie und Ethik an der Hochschule, seit 2009 Erziehungswissenschaften. Zudem ist er Geschäftsführer des an der KHSB angesiedelten Instituts für christliche Ethik und Politik (ICEP), das Führungskräfte in Staat und Gesellschaft berät.

Insgesamt sind an der KHSB rund 1.350 Frauen und Männer in 13 Studiengängen eingeschrieben. Es sind unter anderem Soziale Arbeit, Heilpädagogik sowie schulische Religionspädagogik. Bei dem Festakt würdigte Berlins Wissenschaftsstaatssekretär Knut Nevermann (SPD) die KHSB als "großen Gewinn für die ganze Stadt" mit unverwechselbarem Profil. Auch der Generalvikar des Erzbistums, Tobias Przytarski, lobte das "hohe Niveau von Forschung und Lehre".

Woelki dankte Treber und Willenbring für deren Engagement in der Hochschulleitung. Sie hätten diese Aufgabe "treu und zuverlässig wahrgenommen", auch wenn sie es mit dem Erzbistum "nicht immer ganz leicht gehabt hätten". Unter den wichtigen Entwicklungen während ihrer Amtszeit führte Treber außer der Sorge um eine ausreichende Finanzierung die Änderung der KHSB-Verfassung an. Sie habe zu einer "engeren Anbindung" an das Erzbistum geführt. Der Dialog über das kirchliche Profil der Hochschule brauche "langen Atem, Sensibilität und Vertrauen", betonte Treber.

Auch Zimmermann nannte eine "kontinuierliche und kritische Weiterentwicklung" des katholischen Profils als künftigen Arbeitsschwerpunkt. Dieses Profil müsse etwa im Lehrangebot deutlich werden. Zugleich betonte er, die KHSB müsse "für Studierende aller Weltanschauungen offen bleiben". Zudem müssten sich die kirchlichen Hochschulen verstärkt mit der ungleichen Verteilung von Bildung, Einkommen und Gesundheitsversorgung befassen, betonte der neue Präsident. Als weiteren Schwerpunkt bezeichnete er die Entwicklung von Lehrangeboten, die auch Studierende mit Familienpflichten und Erwerbsarbeit wahrnehmen könnten.

Monika Gross von der Landeskonferenz der Rektoren und Präsidenten der Berliner Hochschulen und Angelika Thol-Hauke von der bundesweiten Rektorenkonferenz Kirchlicher Hochschulen überbrachten ebenfalls Grüße und Glückwünsche ihrer Institutionen. Die Kirchlichen Hochschulen verbinde vieles, vor allem die Sorge um eine ausreichende Refinanzierung bei wachsenden staatlichen Anforderungen, betonte Thol-Hauke, die auch Rektorin der Evangelischen Hochschule Berlin ist.