Auf Wiedersehen

Wenn wir uns voneinander verabschieden, sagen wir „Auf Wiedersehen“.
Trotz des Abschieds, den man nimmt, steckt in dieser Verabschiedung eine frohe Botschaft:
Auf ein Wiedersehen.
Abschied nehmen. Manchmal nimmt man auch zum letzten Mal Abschied. Der Tod eines geliebten Menschen versetzt Angehörige in tiefe Trauer.
Es wird still.
An der Stelle, an der die Person stand, wird es still, körperlich und seelisch. Ganz still. Die Angehörigen bleiben zurück hier auf der Welt. Und der Verstorbene? Der Körper wird der Erde übergeben. In gewisser Weise bleibt er bei uns.

Friedhöfe sind hierfür die Orte, an denen wir der Verstorbenen gedenken. Wir können sie dort besuchen und haben einen festen Gedenkort. Doch bei genauerer Betrachtung sind Friedhöfe nicht nur Gedenkort. Sie sind mehr. Sie sind gleichzeitig kleine Biotope, in denen sich Tiere und Insekten aufhalten. Sie sind grüne Lungen der Stadt. Sie sind Zeichen von Kultur und Geschichte. Und sie sind auch Orte, an denen Menschen zusammenkommen, um in ihrer Trauer nicht alleine zu sein. Wenn ich allein daran denke, welche Vielfalt auf den katholischen Friedhöfen vorhanden ist: Tiere, Pflanzen, ja sogar ein Stück der Berliner Mauer steht auf einem unserer Friedhöfe.

auf vielen Friedhöfen Trauercafés, in denen Menschen, die einen Besuch auf einem Friedhof machen, sich hinsetzen und bei einer Tasse Kaffee über ihren Verlust sprechen können. Welch ein wunderbares Zeichen der Gemeinschaft! Trauernde werden nicht einfach ihrer Trauer überlassen oder gar ihrer Einsamkeit. Das berührt mich sehr und es macht mich glücklich, dass es solche Vielfalt auf Friedhöfen gibt. Friedhöfe sind den Gedanken des Vergangenen gewidmet und doch findet auf ihnen so viel Neues statt.

Auch wenn Abschied schwerfällt. Man hat einen Ort an dem man seine Trauer lassen kann.
Der Tod verliert auch für uns Christen nie diesen bitteren Ernst.

Doch wir sagen in Hoffnung „Auf Wiedersehen“.

Ich wünsche Ihnen einen gesegneten Sonntag!