„Suchet der Stadt Bestes“ rät der Prophet Jeremia in einem Text aus der Bibel, „denn in ihrem Wohl liegt euer Wohl“ (Jer 29,7). Ein alter, aber kluger Tipp, vielleicht auch für den morgigen
Wahlsonntag.
Suchet das Beste für die Stadt, das Beste für Berlin, das Beste für alle in Berlin lebenden Menschen.
Ich bin überzeugt, dass die Würde eines jeden Menschen das Fundament für das Zusammenleben in unserer Gesellschaft bilden muss. Auf dieser Basis können wir die drängenden Fragen unserer Stadt bei Themen wie bezahlbarer Wohnraum, Armutsbekämpfung, Bildungsgerechtigkeit, öffentliche Infrastruktur, Klimaschutz oder innere Sicherheit beantworten.
In einer pulsierenden Stadt mit so vielen, so unterschiedlichen Menschen sollten wir uns besonders auf unsere gemeinsamen Werte besinnen. Bei allen Unterschieden in politischen Überzeugungen, in Herkunft, Wohnort und sozialer Lage ist es zentral, füreinander da zu sein.
Als Erzbischof von Berlin halte ich es für unerlässlich, dass wir in unserer Gesellschaft solidarisch leben und uns dagegen wehren, auseinanderdividiert zu werden. Eine gute Wahl ist daher aus meiner Sicht eine Entscheidung, die nicht nur meine eigenen Interessen im Auge hat, sondern getragen ist von der Sorge um meine Mitmenschen; die dem besseren Verständnis und der Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Gruppen dient.
Wir können froh und stolz darauf sein, dass wir eine Wahl haben zwischen verschiedenen Parteien, die sich diesen Zielen verpflichtet fühlen. Ich glaube daran, dass wir durch die Wahl die Möglichkeit haben, ein Berlin für Alle zu schaffen.
Ich bete dafür, dass wir geleitet werden bei dem Setzen unseres Kreuzes. Möge es uns immer in Erinnerung bleiben, dass es unser aller Aufgabe ist, das Beste für die Menschen zu suchen.
Lassen Sie uns dies gemeinsam diesen Sonntag tun.
Gehen Sie – mit Gottes Segen – zur Wahl!