60 Jahre unermüdliche SeelsorgeVier Diamantene Priesterjubiläen

Am 25. April feierten vier Priester aus dem Erzbistum Berlin den 60. Jahrestag ihrer Priesterweihe. Sie gehörten in der Geschichte unserer Diözese zu der bisher größten Gruppe von 20 Neupriestern, die 1954 in der Johannes-Basilika von Bischof Wilhelm Weskamm geweiht wurden.

Pfarrer Peter Beier stammt aus der St. Antonius-Pfarrei in Eichwalde und war ausschließlich in extremen Diaspora-Situationen tätig. Als Kaplan wirkte er in Angermünde und Templin. Von 1960 bis 1966 leitete er die Kuratie Maria Frieden in Gramzow und danach für 33 Jahre die Herz-Jesu Pfarrei in Bernau. Während dieser Zeit wirkte er 12 Jahre als Dekan im Dekanat Eberswalde und ebenfalls 12 Jahre als Geistlicher Beirat der Pfarrhaushälterinnen. Darüber hinaus wurde ihm 1977 zusätzlich die Gemeinde St. Konrad in Wandlitz übertragen. Seinen Ruhestand verlebt er seit 1999 an seiner 2. Kaplansstelle in Templin, wo er bis heute mit großem Eifer dem Ortspfarrer in seiner weiträumigen Gemeinde seelsorglich unermüdlich zur Seite steht.

Pfarrer Helmut Graefe fand seine Berufung in St. Marien in Berlin-Friedenau. Nach dem Studium in Fulda und Neuzelle schickte der Bischof den Neupriester nach Anklam in die Diaspora Vorpommerns. Von dort führte ihn sein Weg als Kaplan nach Potsdam und Brandenburg. Danach übernahm er für 7 Jahre die Leitung der Kuratie Alt-Buchhorst und des Christian-Schreiber-Hauses als beliebter Jugendpfarrer. Schließlich übertrug ihm der Bischof die Sorge für die Pfarrei Hl. Schutzengel in Hennigsdorf, wo er 23 Jahre tätig war. Hier hat er in der DDR-Zeit unter großer Mühe mit Hilfe von Kräften aus der Gemeinde das viel zu kleine Gotteshaus zu einer schönen großen Kirche umgebaut. Darüber hinaus trug er in dieser Zeit auch Verantwortung als Dekan für das Dekanat Oranienburg sowie für die Gemeinden in Schönwalde und Leegebruch. Seit 1994 hilft er bis heute als Ruheständler mit großer Treue seelsorglich dem Pfarrer der Pfarrei Mater Dolorosa von Berlin-Buch.

Prälat Wolfgang Knauft wuchs in der Spandauer Pfarrei „Maria, Hilfe der Christen“ auf und begann das Theologiestudium nach der schweren Zeit als Flackhelfer und junger Soldat in Fulda und Neuzelle. Sein priesterliches Wirken begann er als Kaplan in St. Elisabeth, Berlin-Schöneberg und St. Clara in Berlin-Neukölln, bis er seine besondere Berufung in der katholischen Öffentlichkeitsarbeit fand. Stationen seines Weges waren Morus-Verlag, Leitungsfunktion beim Petrusblatt sowie Verantwortung für die Abteilung „Katholische Rundfunk- und Fernseharbeit in Berlin-West.“ Für das Erzbistum Berlin war er dabei als Ordinariatsrat und als Domkapitular tätig. Darüber hinaus wirkte er seelsorglich kurzfristig als Pfarrer in St. Marien, Berlin-Friedenau, und jahrzehntelang als Beichtvater an der Rosenkranz-Basilika. Auch nach Eintritt in den Ruhestand half er, solange es seine Kräfte erlaubten, bei der Übernahme von Gottesdiensten in der Hedwigskathedrale und in einzelnen Pfarrgemeinden mit. Auf Grund seiner profunden Kenntnis der Bistumsgeschichte und seiner geistigen Beweglichkeit erstellte er regelmäßig wertvolle historische Beiträge einschließlich einer umfangreichen Biografie des früheren Berliner Bischofs Konrad Kardinal von Preysing. In den historischen Fragen des Erzbistums ist er bis heute ein geschätzter Gesprächspartner.

Pfarrer Wolfgang Ambrosius Soldes hat nach seiner Konversion seine geistlichen Wurzeln in der Domgemeinde St. Hedwig. Auf Grund seiner Bemühungen um die Verbreitung der nazikritischen Predigten des Bischofs von Galen und der Enzyklika “Mit brennender Sorge“ geriet er als Jugendlicher in die Fänge der Gestapo und wurde zum Tode verurteilt; später zu Zuchthaushaft begnadigt. Das Theologiestudium begann er im Dominikanerorden, zu dem er lebenslang freundschaftlichen Kontakt hielt, und schloss es in Fulda und Neuzelle ab. Nach der Priesterweihe war er 12 Jahre als Kaplan in verschiedenen westberliner Pfarreien, in der Krankenhausseelsorge und seit 1971 in der Leitung der Gemeinde von St. Ludgerus in Schöneberg tätig. Bis zu seinem Ruhestand im Jahr 2000 wirkte er 16 Jahre als Pfarrer in Staaken und war auch darüber hinaus gern zu Gottesdienstvertretungen, besonders bei den Christkönigsschwestern in Lankwitz, bereit. Seine Vorliebe für die lateinische Liturgie, die er auch in seinem Jubiläumsgottesdienst in St. Paulus zelebrierte, hat er sich aus der Zeit seiner Jugend bis heute bewahrt.