Berlin (KNA) Der "Synodale Weg" der katholischen Kirche in Deutschland findet in Bistumszeitungen und kirchlichen Internetportalen erwartungsgemäß ein großes Echo. Doch selbst für Pfarrbriefe sind jetzt Beiträge dazu abrufbar.
Für das Internetportal pfarrbriefservice.de hat die Dogmatikerin Julia Knop bislang drei Texte über Vorgeschichte und Abläufe des Reformdialogs sowie ihren Standpunkt dazu zur Verfügung gestellt. Die 43-jährige Professorin an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Erfurt war als Teilnehmerin des Forums "Macht, Partizipation und Gewaltenteilung" an der Vorbereitung des "Synodalen Weges" beteiligt und will sich auch weiterhin einbringen. Über den zunächst auf zwei Jahre angelegten Reformprozess will sie auch künftig regelmäßig speziell für die Pfarrbriefe berichten.
Nach Angaben der im fränkischen Haßfurt angesiedelten Redaktion der Internetplattform pfarrbriefservice.de werden die Knop-Texte "gut nachgefragt". Das im Auftrag inzwischen aller 27 deutschen Bistümer und des Erzbistums Luxemburg tätige Service-Team sieht in dem neuen Angebot einen Beitrag, den Reformdialog bis in die Gemeinden zu tragen. Damit entsprächen sie auch dem Wunsch von Bischöfen und des Zentralkomitees der deutschen Katholiken.
Im Unterschied zur Bistumspresse, die seit Jahren an Auflage verliert, sind Pfarrbriefe laut einer Umfrage von 2014 im Aufwind und das reichweitenstärkste gedruckte Medium der katholischen Kirche. Die Befragung ergab damals eine Gesamtauflage von bis zu 7,5 Millionen Exemplaren pro Ausgabe, die in der Regel von einer Gruppe ehrenamtlicher Mitarbeiter der Gemeinde erstellt werden. Durchschnittlich 660 von ihnen rufen jeden Tag 4.500 Seiten von pfarrbriefservice.de auf.
Die Gemeindeblätter werden den Kirchenmitgliedern oft unentgeltlich im Briefkasten zugestellt. Von bloßen Terminlisten der Gottesdienste verbunden mit Angaben zu Taufen und Bestattungen haben sie sich inzwischen teilweise zu magazinähnlichen Broschüren entwickelt. Wie die seinerzeitige Umfrage ergab, werden sie auch von vielen Katholiken gelesen, die sich nur selten oder gar nicht im Gottesdienst sehen lassen.
Mit einem wachsenden Angebot folgt der 2002 gegründete Pfarrbriefservice diesem Trend. Er bietet außer Praxishilfen eine Bilddatenbank mit mehr als 18.000 Fotos und Grafiken sowie mehr als 4.600 Gedichte, Geschichten, geistlich Texte und Hintergrundinformationen, die von den Autoren zumeist unentgeltlich zur Verfügung gestellt werden. Eine wachsende Bedeutung der Pfarrbriefe sieht das Service-Team auch durch die durch die Umstrukturierung von Pfarreien entstehenden großen "pastoralen Räume". Die Publikationen könnten dabei helfen, die einzelnen Gemeindeteile miteinander zu vernetzen.