Ein Zeichen der ErmutigungDrei-Königs-Preis für Flüchtlingshelfer und Frauenrechtlerinnen

Eine offene Gruppe von Flüchtlingshelfern hat vergangenen Freitag den „Drei-Königs- Preis“ des Diözesanrats der Katholiken im Erzbistum Berlin bekommen. Eine zweite Auszeichnung des Integrationspreises erhielt ein Verein, der sich für die Rechte von geflüchteten Frauen einsetzt. Der Preis wurde im Rahmen des Jahresempfangs des Erzbistums und des Diözesanrats verliehen.

Der stellvertretende Vorsitzende des Diözesanrats, Helmut Kantack, übergab den Flüchtlingshelfern die Urkunde für den mit 600 Euro dotierten ersten Preis. Die „Unterstützer_ Innen der Non-Citizens des Refugee struggle for freedom“ (Unterstützer_ Innen der Bürger ohne Aufenthaltsgenehmigung der Gruppe „Flüchtlinge kämpfen für Freiheit“) haben den Flüchtlingen vom Pariser Platz geholfen. Diese traten im Oktober mit einem Hungerstreik dafür ein, dass Menschenrechte für Flüchtlinge eingehalten werden.

Die Mitglieder von „Women in exile“ hätten „festgestellt, dass sie einer doppelten Diskriminierung ausgesetzt sind – aufgrund diskriminierender Asylgesetze und weil Männern als dominierenden Kräften in den Flüchtlingsselbstorganisationen andere Themen wichtiger sind als die spezifischen Anliegen von Frauen“, begründete Monika Schärtl, stellvertretende Vorsitzende des Diözesanrats, die Entscheidung, diesen Verein mit 300 Euro zu fördern. Dass „diese nüchterne Feststellung die Frauen keineswegs entmutigt“ habe, ist für die Jury ein wesentlicher Grund gewesen, diese auszuzeichnen. „Durch ihre Entschlossenheit, Offenheit und Kreativität haben sie wichtige Zeichen gesetzt, dass ein gleichberechtigtes Zusammenleben in Solidarität möglich ist.“

Vor der Preisverleihung warf der Vorsitzende des Diözesanrats, Wolfgang Klose, einen Blick zurück auf das Jahr 2013. Er erinnerte an die Wahl des neuen Papstes, bezeichnete die Flüchtlingsproblematik als die „größte Herausforderung“ und verwies auf die diesjährige Misereor- Fastenaktion mit dem Motto „Mut ist, zu geben, wenn alle nehmen“.

Klose sprach als Vorsitzende des höchsten Laiengremiums im Erzbistum auch den pastoralen Prozess „Wo Glauben Raum gewinnt“ an und erwähnte dabei auch die Unterschriftensammlung zu einer Petition an den Berliner Erzbischof. In der Petition wird insbesondere thematisiert, dass die derzeit 105 Kirchengemeinden bis 2020 zu rund 30 Großpfarreien zusammengelegt werden sollen. Klose betonte, die Petition sei „nicht Ausdruck einer Fundamentalopposition gegen den Prozess als Ganzes“. Sie schlage „andere Formen der Zusammenarbeit vor, die ernsthaft geprüft werden sollten“.