Zum 130. Mal trafen sich Katholiken im kleinen Dorf Hoppenwalde bei Ueckermünde direkt an Fronleichnam
zur gemeinsamen Prozession. Nach der Verehrung des Allerheiligsten stand der Austausch der Gläubigen, die aus dem gesamten Dekanat nach Hoppenwalde kamen, und das Gespräch über den Prozess „Wo Glaube Raum gewinnt“ im Fokus.
„Danke, dass sie die Begegnung mit Christus in der Weite der Diaspora möglich machen“, meinte Weihbischof Matthias Heinrich, der am Vormittag des Fronleichnamsfestes aus Berlin nach Hoppenwalde kam, zu den rund 500 Gläubigen, die aus dem gesamten Dekanat Vorpommern gekommen waren. Hier gingen sie zusammen mit den Einheimischen und auch Urlaubern die Prozession auf der Hauptstraße durch das Dorf und hielten an drei Altären, die auf Höfen von katholischen Familien standen. Auch acht Mädchen und zwei Jungen, die vor einigen Wochen die Heilige Erste Kommunion feiern konnten, gingen dem Allerheiligsten voran. „Das ist für unsere Verhältnisse schon recht viel. Quasi ein dicker Fang“, bestätigt Kaplan Hansjörg Blattner, der für die Gemeinde Mariä Himmelfahrt bestehend aus den Orten Hoppenwalde, Torgelow und Ueckermünde zuständig ist.
Rund 600 Bürger leben in der Enklave, die durch die Ansiedlung von acht katholischen Familien aus der Pfalz um 1774 gegründet wurde. Viele der Familien sind immer noch fest im Glauben verwurzelt. Seit 1885 gehen Hoppenwalder einmal im Jahr diesen Weg und zeigen so das Allerheiligste und ihren Glauben. „Das ist für uns sehr wichtig. Wir sind hier damit groß geworden“, bestätigt eine Hoppenwalderin und eine Rentnerin ergänzt: „Wir werden solange daran teilnehmen wie es geht. Wie die Jugend das dann weiterführt ist ja fraglich.“ Doch der Kaplan, der zur Bewegung des Neokatechumenalen Weges gehört, beruhigt im Hinblick auf den pastoralen Prozess: „Auch in der jetzigen Umbruchsituation wird die Fronleichnamsprozession erst einmal erhalten bleiben.“
Während viele Gemeinden im Dekanat Vorpommern ihre Fronleichnamsprozession erst am darauf folgenden Sonntag gehen, sollten diese in Hoppenwalde und dem Örtchen Viereck bei Pasewalk zunächst am Tag selber erhalten bleiben. Viereck wurde schon 1748 als Jägersberg von Pfälzern gegründet. „Ob wir dann alle zwei Jahre abwechselnd hier in Hoppenwalde oder in Viereck gehen, liegt doch noch in ferner Zukunft“, so Blattner weiter. Zunächst einmal kommen aber die Pfarrgemeinderäte der Gemeinden Pasewalk, Anklam und Hoppenwalde am 28. Juni zu einem ersten Treffen zusammen. „Wir werden uns da wohl erstmal beschnuppern und ausloten, wo unsere Reise hingehen kann“, bestätigt der Pfarrgemeinderatsvorsitzende der Gemeinde Mariä Himmelfahrt Hoppenwalde, Torgelow und Ueckermünde Andreas Zeipelt zum gemeinsamen Prozess „Wo Glaube Raum gewinnt“.