Internationaler Frauen*tag

Am 8. März, dem internationalen Frauen*tag, möchte ich bewusst machen, dass Frauen nach wie vor von Unterdrückung und Diskriminierung betroffen sind – weltweit. Als Gruppe, die sich gegen die Unterdrückung aufgrund des Geschlechts einsetzt, geht es auch darum, sich gegen die Unterdrückung aller Geschlechter einzusetzen. Für mich zählt das Kämpfen für eine gleichberechtigte Welt zu den zentralen Aufgaben meines christlichen Glaubens. Dazu gehört für mich auch, eine Sprache zu sprechen, die alle Menschen miteinbezieht. Der BDKJ Diözesanverband Berlin hat auf seiner Diözesanversammlung im November 2019 beschlossen, die Asterisken-Schreibweisen (also das „Gender-Sternchen“) zu verwenden. Sprache schafft Realität und die Realität spiegelt sich wiederum in unserer Sprache wieder.

Für mich ist das Sternchen ein selbstverständliches und christliches Zeichen. Aus unserem christlichen Menschenbild geht hervor, dass jeder Mensch ein Abbild Gottes ist, so wie er*sie geschaffen ist. Biologische, genetische, hormonelle oder psychische Faktoren spielen dabei keine Rolle. Als Gottes Abbild haben wir alle die gleiche Würde, auch was unsere geschlechtliche Selbstbestimmung angeht. Als Christ*innen ist es daher unsere Aufgabe, uns für eine Gesellschaft einzusetzen, die frei von Diskriminierung und Unterdrückung ist.

Schon das Zweite Vatikanische Konzil machte es sich zur Aufgabe, „nach den Zeichen der Zeit zu forschen und sie im Licht des Evangeliums zu deuten“. Die Anerkennung aller Geschlechter und die Realisierung der Chancengleichheit auf allen Ebenen ist meiner Meinung nach eines dieser „Zeichen der Zeit“, für die wir uns als Christ*innen einsetzen sollten. Die Verwendung einer geschlechtergerechten Sprache kann ein Anfang dafür sein.

Johanna Jungbluth, ist seit November 2019 im Vorstand des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) im Erzbistum Berlin, der BDKJ