Berlin (KNA) Zum 20-jährigen Bestehen der Berliner Notfallseelsorge macht eine Kampagne auf die Arbeit der ehrenamtlichen Helfer aufmerksam. Am Samstag beginnt eine Jubiläumswoche mit Veranstaltungen, einer Ausstellung und einer Plakataktion, wie das Erzbistum Berlin und die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz als Veranstalter am Montag in der Hauptstadt ankündigten. Rund 140 Notfallseelsorger aus sieben Hilfswerken kümmern sich in Berlin und Brandenburg um die Betreuung von Menschen in akuten Notsituationen.
Zum Auftakt der Jubiläumswoche werden bei einem ökumenischen Gottesdienst in der Berliner Marienkirche am Samstag um 18.30 Uhr die sieben Gründungs-Notfallseelsorger geehrt. Am 22. Januar um 18 Uhr findet im Berliner Bundeswehrkrankenhaus ein öffentliches Symposium "Stress und Schuld" statt. Am 24. Januar startet um 10 Uhr eine Regionalkonferenz der Notfallseelsorge und Krisenintervention in der Katholischen Akademie.
Im Forum der Berliner Hedwigs-Kathedrale läuft überdies noch bis Samstag die Schau "Mehr als Worte". Gezeigt werden Fotografien der Werke von 70 Schülern aus Brandenburg und Berlin. Nachdem sie sich im Unterricht mit Tod und Trauer auseinandergesetzt hatten, bastelten sie kleine "Trostapparate", die Menschen helfen sollen, weniger traurig zu sein. Die Motive mit Erläuterungen der Schüler sind während der Jubiläumswoche auf Berliner Großflächenplakaten, Postkarten und als U-Bahn-Film zu sehen.
Die Berliner Notfallseelsorge wurde am 17. Januar 1995 vom damaligen evangelischen Landesbischof Wolfgang Huber und dem damaligen katholischen Erzbischof Georg Sterzinsky gegründet. Bundesweit einmalig ist nach Angaben der Träger die Kooperation der beiden Kirchen sowie der Hilfswerke Malteser, Johanniter, Arbeiter-Samariter-Bund (ASB), Deutsches Rotes Kreuz (DRK) und Deutsche Lebens-RettungsGesellschaft (DLRG). Geplant ist, dass die Muslimische Notfallseelsorge dem Verbund im Sommer 2015 beitritt.
Notfallseelsorger und Kriseninterventionshelfer stehen Opfern, Angehörigen, Beteiligten und Notfallhelfern beratend bei. Sie werden von Polizei und Feuerwehr gerufen und betreuen Erwachsene und Kinder in akuten Notfallsituationen, etwa dem Tod eines Angehörigen oder einem Unfall. Im vergangenen Jahr waren die Helfer nach den Angaben bei 350 Einsätzen dabei; insgesamt gab es seit der Gründung rund 6.000 Alarmierungen.