Mit einem "Ökumenischen Pfingstweg" haben die Kirchen am Sonntag vor dem Brandenburger Tor die 16. "Nacht der Offenen Kirchen" in Berlin und Brandenburg eröffnet. Daran nahmen der katholische Erzbischof Heiner Koch, der evangelische Bischof Markus Dröge, der griechisch-orthodoxe Archimandrit Emmanuel Sfiatkos und der altkatholische Dekan Ulf-Martin Schmidt teil.
Die Kirchenvertreter betonten, angesichts eines stärker werdenden Rechtspopulismus und religiösen Fundamentalismus solle der Pfingstweg ein Zeichen für eine offene und freiheitliche Gesellschaft setzen. So betonte Bischof Dröge, die Verfolgung von Christen sei "weltweit zu einem zentralen Menschenrechtsproblem geworden". Die Not von Christen und "die Sehnsucht nach freier Religionsausübung rücken bedrängend in den Blick".
Anschließend zogen die Kirchenvertreter mit zahlreichen Gläubigen vom Brandenburger Tor zum Berliner Dom. Dort standen eine gemeinsame Andacht und ein internationales Chorkonzert auf dem Programm. An der Kirchennacht beteiligten sich rund 100 Kirchengemeinden mit Konzerten, Lesungen, Führungen und Kunstinstallationen.
In einem "Ökumenischen Pfingstbrief" hatten sich auch die Spitzengremien der beiden großen Kirchen in Berlin und Brandenburg gegen "fremdenfeindliche Parolen" gewandt. "Setzen wir uns für ein tolerantes Leben in Deutschland ein", hieß es in dem Schreiben der evangelischen Landessynode und des Diözesanrats der Katholiken. Sie riefen dazu auf, für die Einheit aller Menschen "unabhängig von ihrer Kultur oder Religion" einzutreten.