Von Wasser in Massen und Maßen

Urlauberseelsorge im Erzbistum

Letzten Donnerstag, 20:30 Uhr: Es regnet nicht nur, nein, es strömt geradezu – und das eine halbe Stunde, bevor unsere „Zündenden Geschichten am Lagerfeuer“ stattfinden sollen! Schöne Bescherung! Also: Schnell sämtliche Requisiten wieder reingeschleppt. Bei dem Wetter jagt man schließlich noch nicht mal seinen Hund raus. Doch da hatten wir die Rechnung ohne den Wirt gemacht.

20:45 Uhr: Die Kirchentür wird aufgerissen, Fuß-Getrappel und eine Frauenstimme, die uns fröhlich entgegen ruft: „N’aaaaaabend! Mit dem Lagerfeuer wird das heute wohl nix, aber ich bin auf Ihre Geschichten gespannt!“ Um’s kurz zu machen: Es kamen noch weitere Gäste und die vielen Teelichter in der abgedunkelten Kirche haben sich redlich Mühe gegeben, das Lagerfeuer würdig und stimmungsvoll zu vertreten.

Wasser in „kontrollierterer Form und übersichtlicherer Menge“ kam dann am vergangenen Sonntag zum Einsatz, als wir den Gottesdienstbesuchern nach der Messe kleine mit Wasser gefüllte Sprühfläschchen verteilten. Zum einen zur Anwendung gegen allzu große Hitze; zum anderen und vor allem auch in Anspielung daran, dass unsere Angebote zur „Erfrischung“ beitragen wollen und die Feriengäste nach dem Urlaub hoffentlich ganz neu „Lebensfreude versprühen“.

„Äh…, T’schuldigung, sind Sie von hier?“ werden wir auf dem Weg zu unserem „Treibgut“-Impuls am Strand von einer älteren Dame gefragt, was wir verneinen. „Ach, ich such‘ nämlich ´ne Bibel und weiß nicht, wo ich eine bekommen kann.“ Als wir uns als Mitarbeiterinnen des Erzbistums „outen“ und auf unser pastorales Pilotprojekt hinweisen, kommt sie gleich mit zum Morgenimpuls am Strand – und heuert dort prompt noch eine gemütlich vorbeischlendernde Touristin an, die das Angebot erstaunt, aber dankbar annimmt.

Weniger dankbar wird unsere Frage, Flyer auslegen zu dürfen, hingegen in einem (Gott sei Dank!) kleinen Hotel im Binzer Ortskern angenommen, wo die Dame an der Rezeption uns wissen lässt: „Nein, danke. Für solche Angebote interessieren sich unsere Gäste gar nicht!“ Dafür erfahren wir von einem Urlauber, der an einem unserer Angebote teilnimmt, dass jeden Tag in seinem Hotel ein Zettel mit ausgesuchten Veranstaltungshinweisen ausliegt und unter der Rubik „Empfehlung des Tages“ fand sich… unsere Aktion!

Wenn das kein Erfolg ist – zwar nicht in Massen – aber in Maßen!