Würdevoller Abschied für Verstorbene ohne Angehörige in Stralsund

Foto: Sören Carl

Was man sich nicht vorstellen möchte, ist doch für mache Realität. Sie sind im Tod alleine. Wenn keine Angehörigen da sind, wird der Tod manchmal gar nicht bemerkt. Wenn bislang Verstorbene gefunden wurden und auch im Nachhinein niemand ausfindig gemacht werden konnte, wurde die Beisetzung in Stralsund von der Ordnungsbehörde übernommen. Die Beisetzung erfolgte dann durch einen einzigen Mitarbeiter des Friedhofs anonym und ohne weitere Begleitung. Auch Verstorbene, die lange von Caritas betreut wurden, wurden auf diese Weise beigesetzt. Seit dem 10. April 2021 ist das nun anders. Erstmalig gab es auf dem Stralsunder Zentralfriedhof eine ökumenische Gedenkveranstaltung für Verstorbene, die ordnungsrechtlich beigesetzt werden. Zuvor war die Caritas in Stralsund auf die Ordnungsbehörde und die Friedhofsverwaltung zugegangen und hatte eine würdevolle Bestattung angeregt. „Die Kirchen unterstützen von Anfang an dieses Anliegen. Wir freuen uns sehr, dass es nun zum ersten Mal eine neue Form des Gedenkens gab“, so Martina Steinfurth, Leiterin des Caritas Hospizdienstes und der Lazarusdienste in Stralsund. Würdig gestaltet wurde die Bestattung vom evangelischen Pastor Christoph Lehnert der St. Mariengemeinde, dem katholischen Pfarrer Johannes Schaan der Pfarrei St. Bernhard, der Leiterin des Caritas Hospizdienstes und der Lazarusdienste Martina Steinfurth im Beisein des Leiters des Ordnungsamtes Heino Tanschuss und dem Friedhofsleiters Timo Viecens. Am Ende der Andacht wurde ein Blumengesteck mit den Namen der Verstorbenen niedergelegt. In Zukunft wird es diese Gedenkfeier immer am Samstag nach Ostern geben. Durch die Corona-Einschränkungen konnte diesmal nur eine kleine Anzahl von Gästen Anteil nehmen.