Zum Jahresende haben heftige Erdbeben Kroatien erschüttert. Die kroatischen Katholiken in Berlin sammeln Spenden und organisieren Hilfstransporte. Für den Sommer planen sie ein Benefizkonzert.
Das Erzbistum Berlin ruft zu Spenden für Menschen in Kroatien auf, die durch das Erdbeben zum Jahresende wohnungslos geworden sind. Am 29. und 30. Dezember hatte ein schweres Erdbeben der Stärke 5,2 bis 6,4 die Städte Petrinja, Sisak und Glina erschüttert und große Schäden angerichtet. In der ganzen Region liegen Häuser in Trümmern, Familien sind obdachlos und neun Menschen starben bei dem Unglück. Im katholischen Bistum Sisak sind Kirchen und Pfarrzentren zerstört oder beschädigt. Zuletzt erschwerten mehrere Nachbeben die Hilfseinsätze.
Die Berliner kroatische katholische Gemeinde habe bereits 380 000 Euro gesammelt und Hilfstransporte in das Erdbebengebiet auf den Weg gebracht, teilte das Erzbistum mit. Die Spendengelder sollen mit Hilfe von Caritas Kroatien für lokale Hilfsmaßnahmen eingesetzt werden. Für den Sommer sei zudem ein Benefizkonzert geplant.
In Berlin sind Katholiken aus Kroatien stark vertreten. Die Gemeinde hat nicht nur Spenden gesammelt, sondern auch einen Hilfstransport auf den Weg gebracht, an dem sich auch der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) und die Jugendseelsorge des Erzbistums beteiligt haben. Der Gemeindeleiter Pater Zvonko Tolic und der Gemeinderatsvorsitzende Ivan Sucic begleiten den Transport in das 60 Kilometer von Zagreb entfernte Erdbebengebiet.
Sie transportieren Hilfspakete und zehn Wohncontainer. Dafür haben sie eine Ausnahmegenehmigung von den Corona-Einschränkungen bekommen. „Für unsere muttersprachlichen Gemeinden ist die Solidarität mit ihren Herkunftsländern kein Lippenbekenntnis“, sagt Erzbischof Heiner Koch. Gern unterstütze das Erzbistum die Hilfe und rufe zu Spenden auf. Denn auch wenn das Erdbeben aus den Schlagzeilen verschwunden sei, werde der Wiederaufbau die Region noch lange beschäftigen. Für den Sommer ist in Abstimmung mit der kroatischen Botschaft ein Benefizkonzert für die Erdbebenopfer geplant.
