Besser gemacht!

Die Aktionsgruppe der Katholischen Landjugendbewegung bei einem Benefizstraßenkonzert in Rathenow. | Fotos: BDKJ

„Uns schickt der Himmel“ – unter diesem Motto stand die 72-Stunden-Aktion des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ). Katholische Jugendverbände engagierten sich mit ihren Aktionen für die Gesellschaft.

Egal ob bei der Neugestaltung einer Unterführung für Fußgänger in Petershagen, der Eröffnung einer Obdachlosenunterkunft oder der Vorbereitung einer theaterpädagogischen Kinderfreizeit – so vielfältig wie das Erzbistum Berlin ist, so vielfältig waren auch die Projekte der Aktionsgruppen. 30 dieser Gruppen mit zirka 600 Teilnehmern engagierten sich in ihrem unmittelbaren Sozialraum vom 23. bis 26. Mai unter dem Motto „Uns schickt der Himmel“ für eine solidarische und gerechte Gesellschaft, für Natur und Umwelt sowie für Bildung. Die Jugendlichen wollten überall Zusammenleben gestalten!

Stadtgestaltung, Musik und noch viel mehr

Die Christliche Arbeiterjugend (CAJ) gestaltete gemeinsam mit einer Jugendgruppe aus der Ukraine den Außenbereich des Berliner Stadtmission. Seit mehreren Wochen bereiteten die Projektleiterinnen das Aktionswochenende vor. Da das Thema „Wohnen“ den Jugendverband aktuell bewegt, entschieden sie sich, die 72-Stunden-Aktion in Kooperation mit der Berliner Stadtmission durchzuführen. Über dieses internationale Projekt freute sich eine ukrainische Teilnehmerin besonders und plant schon weiter: „Ich bin hier um anderen Menschen zu helfen, ich bin gerne in der Natur und ich möchte etwas von der Aktion mit in meine Heimat nehmen. Daher freue ich mich über die Aktion und plane ein ähnliches Projekt in der Ukraine.“ Für die CAJ ist der interkulturelle und internationale Austausch im Jugendverband sehr wertvoll. Die Jugendlichen aus der Ukraine bereichern das Projekt mit ihrem eigenen Blickwinkel sowohl auf die Themen der CAJ als auch der Berliner Stadtmission. Während der 72 Stunden hatten alle Teilnehmer die Chance, europäisches Miteinander zu erleben.

Auch Sandra Scheeres, Berliner Senatorin für Bildung, Jugend und Familie sowie Schirmherrin der 72-Stunden-Aktion im Erzbistum Berlin, besuchte die Aktionsgruppe der CAJ. „Demokratie lebt vom Mitmachen. Deshalb geht heute ein großes Dankeschön an alle jungen Menschen, die sich für ihre Gesellschaft und ihre Zukunft engagieren“, rief sie den jungen Menschen stellvertretend für alle Aktionsgruppen zu und packte anschließend selbst mit an.

100 Kilometer entfernt bereitete sich gleichzeitig eine Aktionsgruppe der Katholischen Landjugendbewegung (KLJB) auf ein Straßenbenefizkonzert vor. Sie spielten auf dem Märkischen Platz in Rathenow und sammelten so über 400 Euro für ein Kinderhospiz. Einige Musiker fuhren nach dem Auftritt noch weiter nach Blankenfelde, um einer weiteren Aktionsgruppe der KLJB bei der Errichtung eines Spielplatzes in Blankenfelde zu helfen.

Szenenwechsel: „Auf dem Hof des Kinder- und Jugendhauses „Mariaschutz“ der Caritas in Berlin liegt ein Jugendlicher scheinbar verletzt unter einem Fahrrad – um ihn herum die Malteser Jugend.“ Glücklicherweise war dies nur eine Vorführung. Die Kinder des Kinder- und Jugendhauses lernten so, Erste Hilfe zu leisten. Als Höhepunkt rollte der Rettungswagen mit Blaulicht und Sirene auf den Hof. Die Begeisterung unter den Kindern und Jugendlichen war groß.

Naturschutz als ein „Stückchen Paradies“

Gleichzeitig fischte ein Mitglied der Katholischen Küstenkinder Vorpommern eine große Plastiktüte aus der Peene. Hier verbrachten die Jugendlichen das Wochenende im Naturpark Peenetal in Stolpe und sammelten Müll, um ihre Mitmenschen so auf Umweltverschmutzung aufmerksam zu machen. Für die Vorpommeraner brachte die 72-Stunden-Aktion auch logistische Herausforderungen mit sich. Die weiten Wege machten das Zusammenkommen schwieriger, aber die gemeinsamen 72 Stunden umso schöner.

Im brandenburgischen Birkenwerder arbeitete die Gemeindejugend unter dem Motto „Jeder Garten ein Stückchen Paradies“. Sie schützten die Natur und bereiteten zugleich den Bewohnern der Gemeinde eine Freude. Handwerklich sehr professionell und unter Einsatz vieler Maschinen bauten die Jugendlichen Nistkästen, Insektenhotels, Fledermausheime und Vogelhäuschen aus nachhaltigem und recyceltem Material.

Die katholische Jugend der Gemeinde St. Martin wusste bis vor kurzem nicht, was sie am Aktionswochenende erwarten würde. Sie hatten sich für ein ganz besonderes Projekt angemeldet. Erst beim diözesanweiten Auftakt der 72-Stunden-Aktion im Jugendpastoralen Zentrum überreichte ihnen Erzbischof Heiner Koch die Überraschungsaktion. Die Aufgabe: Die Unterkunft „Zum Guten Hirten“ für geflüchtete Menschen in der Residenzstraße soll in neuen Farben erstrahlen. Die Jugendlichen nahmen die Herausforderung mit Begeisterung und Vorfreude an. Der Umfang der Aufgabe war groß, aber die Hoffnung, sie in 72 Stunden zu bewältigen, überwog. Gemeinsam mit den Geflüchteten stiegen die Jugendlichen schnell in die Arbeit ein und meisterten die ihnen gestellte Herausforderung.

Gemeinsames Abschlussfest

Am 26. Mai kamen alle Aktiven und Unterstützer der 72-Stunden- Aktion zum Abschlussfest zusammen. In der Kalkscheune feierten sie ihr Engagement und genossen das Dankeschön von BDKJ und Erzbistum Berlin. Bei kühlen Getränken und leckerem Essen ließen sie bei kleinen Aktionen, der Beobachtung der Ergebnisse der Europawahl und beim Tanzen zur Live-Musik der Band „Berlin Boom Orchestra“ die Aktion gebührend ausklingen. Es zeigte sich einmal mehr, dass sich das wertvolle ehrenamtliche Engagement im Jugendverband oder der Jugendgruppe immer wieder lohnt. Es wird bestimmt nicht das letzte Mal gewesen sein!