Berlin. Junge Menschen zu ermutigen, einen sozialen Beruf zu ergreifen – das ist das Ziel der Caritas Gemeinschaftsstiftung. Sie fördert bedürftige Waisen, Halbwaisen und Kinder Alleinerziehender zwischen
14 und 27 Jahren. Nanuk Jäger ist eine der Stipendiaten. „Das Stipendium hat mir meinen Auslandsaufenthalt erst ermöglicht, dafür bin ich so dankbar.“ Nanuk Jäger freut sich über die Förderung der Caritas Gemeinschaftsstiftung: Dadurch, sagt die 26-Jährige, konnte sie sich in dem halben Jahr in Mexiko ganz auf ihr Praktikum in einem Kinderheim konzentrieren und Kultur und Bildungssystem in einem fremden Land kennenlernen.
Erst Auslandspraktikum, jetzt Bachelorarbeit
Nanuk Jäger ist eine von 33 Stipendiaten, die die Caritas Gemeinschaftsstiftung 2015 förderte. Auch nach ihrer Rückkehr aus dem Ausland wird sie, nachdem sie ihre Zeugnisse vorgelegt und ihre Motivation beschrieben hat, weiter mit 300 Euro monatlich unterstützt. „Ich bin jetzt in den letzten drei Semestern“, begründet die Studentin der Katholischen Hochschule für Sozialwesen in Berlin (KHSB), „und jetzt geht es um die Bachelorarbeit“. Zwar arbeite sie nebenbei auch noch, aber die Hilfe erlaube ihr, sich stärker auf das Studium zu fokussieren. Die Caritas Gemeinschaftsstiftung möchte junge begabte Menschen ermutigen, soziale Berufe zu ergreifen und sie bei ihrer beruflichen Entwicklung unterstützen.
Das heißt im Fall von Nanuk Jäger, dass die gelernte Kinderkrankenschwester im Studiengang Bildung und Erziehung weiterlernt. Die zielstrebige junge Frau kann sich gut vorstellen, später in einem Caritas-Familienzentrum zu arbeiten, etwa in einer Schwangerschaftsberatungsstelle. Mit Caritas-Direktorin Ulrike Kostka habe sie schon einmal über die Möglichkeiten gesprochen.
„Jetzt möchte ich schon einmal ehrenamtlich in den Bereich prä- und postnatale Beratung einsteigen“, sagt die sozial engagierte Studentin, „denn um glückliche Kinder zu haben, brauchen wir glückliche Eltern.“ Es sind Sozialstipendien, die die Caritas Gemeinschaftsstiftung vergibt: „Gefördert werden können Waisen, Halbwaisen, Sozialwaisen und Kinder von Alleinerziehenden, die sich in der Ausbildung oder im Studium für einen sozialen Beruf befinden“, erklärt Regine Eichner von der Caritas. Die Stipendiaten müssen mindestens 14 Jahre alt sein und dürfen das 27. Lebensjahr nicht überschritten haben. „Eine weitere entscheidende Vorgabe ist die Bedürftigkeit der Antragsteller. Die Stipendiaten sollten ihren Lebensmittelpunkt im Erzbistum Berlin haben oder aus dem Erzbistum Berlin stammen.“
„Finanziell mussten wir immer gucken, wie es klappt“
Diese Kriterien erfüllt auch Nanuk Jäger: „Meine Eltern wurden geschieden, als ich fünf oder sechs war. Meine Mutter hat mich allein groß gezogen.“ Zwar habe sie zu beiden Eltern guten Kontakt, „aber finanziell mussten wir immer gucken, wie es klappt. Ich habe mir alles selbst finanziert“, sagt sie mit Blick auf ihre Ausbildung. Auch anderen empfiehlt sie, sich auf das Stipendium zu bewerben: „Wenn man weiß, was man möchte im Leben, bekommt man auch die Förderung dazu“, ist sie überzeugt. Auch die Förderung in der Caritas Gemeinschaftsstiftung hat Grenzen: „Im Regelfall fördert die Caritas Gemeinschaftsstiftung Stipendiaten über zwei Jahre.
Es ist allerdings nicht ausgeschlossen, dass ein Folgeantrag gestellt werden kann“, erläutert Regine Eichner. Darauf hofft auch Nanuk Jäger: „Ich genieße das Studium an der KHSB sehr wegen der freundlichen Studenten und Dozenten. Gern würde ich auch noch meinen Master machen und nebenbei schon in der Praxis Fuß fassen.“ Auf die richtige Stelle hofft die junge Frau, die bis sie 30 wird mit ihrer Ausbildung fertig sein möchte, noch und sagt mit einem Lächeln: „Vielleicht liest das hier ja jemand, der genau die richtige Stelle für mich hat.“
Interessenten an einem Stipendium wenden sich an Peter Wagener,
0 30 / 666 33-10 44 oder p.wagener(ät)caritas-berlin.de